Beschluss Kreissporthalle bleibt für ein Jahr geschlossen

Haßlinghausen. · Stadt und Sportverband suchen Ausweichstandorte für die betroffenen Vereine.

Die Sporthalle Haßlinghausen könnte als Ausweichmöglichkeit für die Kreissporthalle genutzt werden.

Foto: Mathias Kehren

Die Baumaßnahmen zur Sanierung und Verbesserung des Brandschutzes in der Kreissporthalle mit einem Volumen von zwei Millionen Euro setzen die Vereine in Sprockhövel und die Jubiläumsplanungen zur Verleihung der Stadtrechte vor 50 Jahren unter Druck. Von April dieses Jahres bis voraussichtlich Februar 2021 steht die Kreissporthalle nicht für Sport- oder Kulturveranstaltungen zur Verfügung, erklärte der Leiter der Zentralen Gebäudebewirtschaftung der Stadt Sprockhövel (ZGS), Ralph Holtze, am Montagabend bei der Sitzung des Ausschusses für Kultur, Sport und Freizeit.

Nun gehe es darum, Ausweichtermine in der Glückauf-Halle in Niedersprockhövel oder der Sporthalle Haßlinghausen zu finden und zu klären, ob in den Hallen eher Sport- oder Kulturveranstaltungen Vorrang haben sollten, betonte Holtze. Bereits jetzt sei klar, dass die Fußballer, die derzeit in den drei Hallen spielten, während der Bauarbeiten auf Außenplätze ausweichen müssen.

Zudem werden sich nach jetzigen Planungen wohl auch die Betriebssportmannschaften und die Freiwillige Feuerwehr, die sich derzeit noch in der Kreissporthalle zu Sport beziehungsweise Training treffen, vorübergehend neue Räumlichkeiten suchen müssen. Auf diese Weise wolle man Lücken schaffen, um den Vereinen „vernünftige Öffnungszeiten“ in den beiden noch verfügbaren großen Hallen anzubieten, sagte der ZGS-Leiter.

Die derzeitigen Planungen, die am kommenden Montag noch vom Betriebsausschuss besprochen werden, seien mit dem Stadtsportverband Sprockhövel sowie der TSG Sprockhövel abgestimmt worden, unterstrich Holtze. Das bestätigte auch der 1. Vorsitzende des Stadtsportverbands, Hans-Jürgen Piorreck. Die Belegungsanträge zum Rahmenplan 2020/2021 können von den Vereinen ab sofort bis zum kommenden Sommer eingereicht werden. Der Belegungsplan für das zweite Halbjahr 2020 liege dann erst kurz vor der Sommerpause vor, so Holtze.

Große Kulturveranstaltungen können nicht hinzukommen

Problematisch dürfte es nun vor allem bei Veranstaltungen an Wochenenden in der Glückauf-Halle in Niedersprockhövel werden, bei denen Kulturtermine, Messen oder Turniere geplant sind. Vorgesehen sind unter anderem zwei Konzerte mit dem Musikzug der Feuerwehr, das Oktoberfest des SC Obersprockhövel oder ein Comedy-Auftritt mit Markus Maria Profitlich. Im Rahmen des Stadtjubiläums stehen zudem zwei Konzerte und ein „Rudelsingen“ auf dem Programm.

Sollten weitere größere Kulturveranstaltungen hinzukommen, sollen diese zusätzlich zu den jetzt bereits angemeldeten Terminen nicht mehr aufgenommen werden. Dies entschied der Ausschuss am Montag. Betroffen sind davon allerdings nur Großveranstaltungen, die in der Glückauf- oder der Haßlinghauser Sporthalle stattfinden müssten. Veranstaltungen im kleineren Rahmen sind von der Regelung nicht betroffen.

Mehrere Vertreter des Ausschusses kritisierten allerdings den Ennepe-Ruhr-Kreis wegen der Planungen für die Sanierungsarbeiten. „Wieso dauert die Renovierung so lange?“, fragte etwa die FDP-Delegierte Astrid Timmermann. Stadtsportverbandsvorsitzender Piorreck zeigte sich ebenfalls „verwundert, dass diese Maßnahme so lange dauert“. Zudem zeige sich der Kreis „absolut unflexibel“, was eine teilweise Nutzung der Kreissporthalle während der Bauarbeiten anbelange. So seien Vorschläge, zumindest ein Drittel der Halle trotz der laufenden Arbeiten nutzen zu können, abgelehnt worden.

ZGS-Chef Holtze verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass zwischen der Stadtspitze und Kreisdirektorin Iris Pott sowie einem ihrer Mitarbeiter für diesen Freitag ein Treffen in Sprockhövel anstehe. Dann werde er das Thema gegenüber der Kreisdirektorin noch einmal „anbringen“.

Die Anregung des Grünen-Abgeordneten Thomas Schmitz, die ausrangierte Traglufthalle wieder aufzubauen und für Kulturveranstaltungen zu nutzen, fand derweil keine positive Resonanz. Dazu fehle ausreichend ebenes Gelände, betonte Holtze. Überdies dürften allein die Arbeiten für Aufbau und Instandsetzung der Halle im sechsstelligen Euro-Bereich liegen.