Winterdienst, Dächer und Post: Trotz Schnee „alles im Rahmen“
Das Salz geht zur Neige. Dennoch bleibt das große Verkehrschaos aus. Um für verhältnismäßig sichere Straßenverhältnisse zu sorgen, waren die Mitarbeiter vom Winterdienst in der vergangenen Woche Tag und Nacht im Einatz.
Sprockhövel. Seit einer Woche beherrschen Schnee und Eis die gesamte Republik. Die Stadt Sprockhövel hat es — den Umständen entsprechend — „ganz gut koordiniert bekommen“, wie der Einsatzleiter des Winterdienstes, Willi Schäfers, es formuliert. „Mit so einem heftigen Wintereinbruch konnte keiner rechen“, sagt Schäfers.
Zwar seien die Salzvorräte — wie überall — so gut wie weg, nur noch die Hauptstraßen könnten derzeit gestreut werden. 200 Tonnen wurden bereits nachgeordert, „wann die kommen, steht in den Sternen.“ Verzögerungen gebe es vor allem durch das wegen Eis verordnete Autobahnverbot für Lkw. Dennoch sei das ganz große Chaos „bis jetzt ausgeblieben“.
Um für verhältnismäßig sichere Straßenverhältnisse zu sorgen, waren die Mitarbeiter vom Winterdienst in der vergangenen Woche Tag und Nacht im Einatz. Besonders die Hauptstraßen konnten so breitflächig freigeschoben werden, da nachts „keine parkenden Autos und Verkehr stören“.
Einzig die Nebenstraßen seien ein Problem: Durch die Schneehaufen am Straßenrand parken die Anwohner mitten auf der Straße, da kommen wir mit unseren Fahrzeugen einfach nicht durch.“ Um auch hier für Entspannung zu sorgen, bittet der Einsatzleiter, „die Parklücken freizuschaufeln und dort zu parken.“
Auch Petra Erlbruch von der Zentralen Gebäudebewirtschaftung gibt sich entspannt: „Bei uns ist alles im Rahmen.“ In vielen NRW-Städten wurden vor allem Turnhallen geschlossen — wegen der hohen Schneelasten. Ein von der Stadt beaufragtes Unternehmen habe jedoch regelmäßig die Dächer öffentlicher Gebäude von Schnee befreit. „Daher mussten wir keine weiteren Maßnahmen treffen“, so Erlbruch.
Und sogar Weihnachtsbriefe kommen laut Aussagen der Post pünktlich an. „Wir sind den Umständen entsprechend gut nachgekommen“, sagt Dieter Pietruck, Sprecher der Post. Am Samstag habe es zwei Ausfälle gegeben — „die beiden Mitarbeiter haben es nicht geschafft, ihre Post ganz auszutragen.“
Das sei jedoch gestern sofort nachgeholt worden. Es habe weniger am Wetter gelegen, sondern am doppelten Volumen von Paketen und Briefen, das den Postboten vor Weihnachten zu schaffen machte.
„Unsere Leute sind für den Schnee gut ausgerüstet, viele haben Schneeketten unter den Schuhen, um auch in abgelegene Straßen zu gelangen.“ Wann genau die Grenze des Machbaren erreicht sei, liege bei dem jeweiligen Boten, erklärt Pietruck. Derzeit laufe jedenfalls alles nach Plan. Wer bis Mittwoch, 12 Uhr, seine Pakete aufgegeben habe, könne davon ausgehen, dass sie an Weihnachten bei der gewünschten Adresse ankommen.