TiC-Theater 20 Gute-Laune-Lieder der Comedian Harmonists auf CD
Die Darsteller des Musicals „Comedian Harmonists“ haben die bekanntesten Lieder der Kultgruppe auf CD eingesungen. Die Produktion gestaltete sich schwieriger als gedacht.
Wuppertal. „Wochenend und Sonnenschein“ — die schwungvollen Gute-Laune-Lieder der Comedian Harmonists werden auch heute noch gerne gehört. „Uns haben immer wieder Gäste angesprochen, ob es die Lieder auch auf CD gibt“, erzählt Stefan Hüfner, künstlerischer Leiter des TiC-Theaters. Jetzt gibt es sie: Die Darsteller des von Hüfner und Ralf Budde selbst verfassten Musicals über die Comedian Harmonists haben die Songs auf CD eingesungen.
Die komplexe Mehrstimmigkeit der Lieder stellte die sechs jungen Sänger - einer davon in Doppelbesetzung - vor eine Herausforderung. „Es war am Anfang sehr anstrengend - aber es trainiert sehr. Ich kann jetzt viel besser hoch singen als vorher“, erzählt Florian Siegmund. „So eine Mehrstimmigkeit hat man bei Musicals sonst selten, da haben wir viel gelernt“, stimmt ihm Leon Gleser bei. Insbesondere die Mittelstimmen seien mit ihrer komplexen Harmonik wenig eingängig.
„Außerdem wechselt die Melodie teilweise mitten im Satz zwischen den Stimmen, manchmal sogar von Wort zu Wort“, erklärt Stefan Hüfner. Doch die jungen Sänger, die alle lange Gesangsunterricht hatten, meisterten die Aufgabe voller Elan. „Wir hatten unheimlich viel Spaß, das zu proben und zu spielen“, betont Leon Gleser. Durch die inzwischen mehr als 50 Aufführungen entwickelte sich der gemeinsame Klang immer noch weiter. „Wir haben keinen Dirigenten - und spüren alle, wann wir die Silbe beenden“, ist Tobias Unverzagt vom gemeinsamen Klanggefühl begeistert.
Die Aufnahme stellte die Sänger noch vor andere Schwierigkeiten: Im für gemeinsame Choraufnahmen zu kleinen Aufnahmeraum von Stefan Hüfner mussten alle nacheinander einzeln ihre Stimmen einsingen und bekamen dazu oft nur eine Stimme und das Klavier über Kopfhörer eingespielt. „Das ist noch einmal eine ganz andere Konzentrationsstufe als auf der Bühne“, sagt Hüfner. Für die 20 Nummern der CD musste jeder Sänger mehrere Stunden aufnehmen. Eigentlich sollte die von der Stadtsparkasse, Rinke und Knipex unterstützte CD pünktlich zum Weihnachtsgeschäft fertig sein; doch einige technische Probleme verzögerten die Produktion.
Als schließlich die Rohdaten komplett waren, brachte Hüfner sie zum professionellen Mastering. „Da war ich jedoch drei Mal, weil die Firma Software-Probleme hatte - da waren ganz leise, kaum vernehmbare Knackser auf der CD zu hören“, erzählt Hüfner. Als die CDs endlich fertig waren, bekam er den Anruf: „Die CDs sind zu heiß geschrumpft worden.“ Das Cellophan klebte untrennbar auf der CD-Hülle. Also mussten alle 500 CDs ausgepackt und in neue Hüllen gesteckt werden.
Das Endergebnis lässt sich sehen: Bekannte Hits wie „Ich wollt’ ich wär ein Huhn“ und „Mein kleiner grüner Kaktus“ wechseln sich mit weniger bekannten wie „Ohne dich“ und „Lebe wohl, gute Reise!“ ab. Den Abschluss bildet ein kleines Hörspiel, in dem Hüfner demonstriert, wie die Comedian Harmonists zu ihrem typischen Klang gefunden haben.