Prozess um versuchten Mord nach Ladenschluss

Angeklagter soll seinen Chef wegen der Tageseinnahmen eines Kiosks angegriffen haben.

Wuppertal. Wegen versuchten Mordes muss sich ab Donnerstag ein 39-Jähriger vor dem Landgericht verantworten. Der Mann soll am 4. Januar bei einer nächtlichen Autofahrt durch Wuppertal bei einem kurzen Halt am Arrenberg einen Bekannten mit einem Teppichmesser am Hals verletzt haben. Laut Anklage hatte es der Angeklagte auf 4835 Euro abgesehen haben, die sein Opfer bei sich hatte.

Bei dem Betrag soll es sich um die Tageseinnahmen eines Kiosks handeln, den das Opfer betreibt und in dem der Angeklagte als Aushilfe tätig war. Deswegen habe der 39-Jährige gewusst, dass sein Chef nach Ladenschluss so viel Bargeld bei sich hatte. Der Angeklagte — er befindet sich in U-Haft — soll den Übergriff im Wagen des Opfers zugegeben haben. Dass es um die Kioskeinnahmen gegangen sei, bestreitet er.

Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hat der Angeklagte — er saß auf dem Beifahrersitz — mit den Teppichmesserschnitten nur knapp die Halsschlagader seines am Steuer sitzenden und angeschnallten Opfers verfehlt. Dem laut Anklage arglosen Mann gelang es, trotz blutender Wunden auf der Benzstraße aus dem Auto zu entkommen. Nach einer Rangelei auf der Straße habe die von einem Zeugen alarmierte Polizei den Angreifer gefasst.

Bei einer Verurteilung wegen versuchten Mordes droht dem mehrfach wegen Vermögensdelikten vorbestraften 39-Jährigen eine lebenslange Haftstrafe. Für den Prozess sind bislang fünf Verhandlungstage vorgesehen.