100 Jahre Bahngeschichte: Das rollende Museum feiert

Die Museumsbahner engagieren sich für die alten Schätzchen — und brauchen Unterstützung.

Foto: Andreas Fischer

Kohlfurth. Ein rollendes Museum? „Damals wurden wir allenfalls belächelt“, erinnert sich Jürgen Eidam an die ersten Ideen für eine Museumsbahn.

Anfang der 60er Jahre habe es kein Bewusstsein dafür gegeben, technische Erinnerungsstücke für die Nachwelt zu erhalten. Doch schon damals gab es Nahverkehrsfreunde, die es für wichtig hielten, Straßenbahn-Fahrzeuge nicht einfach dem Schrott zu überlassen und die von einer Musemsbahn träumten.

„Zunächst wurden wir von Verkehrsbetrieben und Behörden nicht ernst genommen“, sagt Jürgen Eidam. Er war 1969 einer der sieben Gründer, die den Verein Bergische Museumsbahnen aus der Taufe hoben.

Als dann von den Stadtwerken in Wuppertal und Remscheid einige Trieb -und Beiwagen abgekauft wurden, geschah dies zunächst ohne Ahnung, wo, und ob diese jemals wieder in Betrieb genommen werden könnten.

Doch mit der Möglichkeit, die Strecke der ehemaligen Linie 5 zwischen Cronenberg und Kohlfurther Brücke zu übernehmen, kamen die Straßenbahnliebhaber dem selbst gesteckten Ziel näher. Die Strecke durch das Wander- und Erholungsgebiet verlief auf eigenem Bahnkörper.

Anlässlich eines kleinen Festaktes zum 100jährigen Bestehen der heute von der BMB befahrenen, kurvenreichen Strecke durch das Kaltenbachtal, stellte Schumann den zahlreichen Ehrengästen den aktuellen Zustand der Strecke vor und richtete sich an die anwesenden Politiker aus dem Städtedreieck: „Unsere finanziellen Ressourcen aufgebraucht.“ Der Aufbau eines Nahverkehrsmuseums in einer separaten Halle und die Sanierung weiterer Fahrzeuge seien daher derzeit nicht darstellbar.“

Wuppertals Oberbürgermeister Peter Jung, selbst seit Jahrzehnten Straßenbahnfan, bedauerte, dass die Museumsbahnen immer noch keine Haltestelle am Möschenborn einrichten dürften: „Es ist erschreckend, wie einzelne Personen des Gemeinwohl aufhalten.“ Er versicherte: Die Politik und die Verwaltung stehen hinter ihnen.“ Auch die Bürgermeister aus Solingen und Remscheid versprachen ihre Möglichkeiten zur Unterstützung ausschöpfen.