Jägerhofstraße: Kita-Verein reagiert auf Kritik
Neue Tagesstätte an der Jägerhofstraße soll so gebaut werden, dass Anwohnern ein freier Ausblick bleibt.
Hahnerberg. Einen Teilerfolg hat der Verein Deutsch-Französischer Kindergarten im Johannistal erzielt: „Wir treffen auf mehr Verständnis und positive Signale“, sagt Michael Coll Barroso, erster Vorstand des Vereins. Wie berichtet, plant die bilinguale Einrichtung einen Umzug an die Jägerhofstraße, auf das Grundstück neben der Station Natur und Umwelt.
Dagegen regte sich Kritik unter anderem der Grünen und einiger Anwohner, die mit versperrter Aussicht, mehr Verkehr und wachsender Bebauung argumentierten. Doch der Vorstand treibt den Bau voran. „Es ist uns ernst“, sagt Vorstandsmitglied Sanna Ducoffre-Weiß. „Die Architekten sind beauftragt, die Planung seitens der Stadt wird ebenfalls bezahlt.“ Mit rund 25.000 Euro gehe der Kindergarten in Vorleistung.
Im ersten Schritt war der Neubau-Entwurf in der Bezirksvertretung (BV) Elberfeld vorgelegt worden. Daraufhin wurde der Aufstellungsbeschluss gefasst. „Der Bebauungsplan wird zurzeit erstellt“, sagt Ducoffre-Weiß. Den müsse der Stadtentwicklungsausschuss erneut bestätigen. „Damit rechnen wir Ende dieses Jahres. Auf den Satzungsbeschluss mit Bestätigung des Baurechts hoffen wir im ersten Quartal 2015.“
In der Zwischenzeit werde der Baugenehmigungsantrag vorbereitet, sagt Ducoffre-Weiß. Nach einer dreimonatigen Prüfzeit und einem erhofften positiven Bescheid könne im Herbst 2015 die neunmonatige Bauphase beginnen. Der architektonische Entwurf sieht ein Grundstück von insgesamt 2900 Quadratmetern für den Neubau vor.
Statt derzeit zwei Gruppen mit je 22 Kindern soll die Einrichtung künftig vier Gruppen haben. „Der Bedarf ist riesengroß“, sagt Einrichtungsleiterin Maike Bauermann. „Für 2015 haben wir schon jetzt 40 Anmeldungen — aber nur neun Plätze. Und die Anmeldephase ist noch nicht vorbei.“ In Cronenberg indes fehlen laut Ducoffre-Weiß acht Kindergartengruppen. Zwei wolle der Verein neu schaffen.
Am jetzigen Standort in einer Hochhaussiedlung sei das nicht möglich, sagt Michael Coll Barroso. Um den Anwohnerwünschen entgegenzukommen, den Blick auf die Grünflächen an der Jägerhofstraße nicht zu verbauen, werde der Kindergarten in den Hang gebaut. Ein geplanter Aufbau auf Straßenniveau soll zudem gläsern ausgeführt werden. Coll Barroso: „Wir setzen auf Verständnis statt Konfrontation.“