Sudbergs Vereine gehen neue Wege
Das Sommerfest des MGV Sängerhain wird 2018 mit vereinter Kraft gestemmt. Die Sudbürger wollen das Raumproblem lösen.
Sudberg. Zum Jahreswechsel 2017 begann in Sudberg eine neue Zeitrechnung. Mit der Schließung des Hotel-Restaurants Haus Schee und des Restaurants Ehrhardt im Odenwaldhaus verschwanden die letzten beiden Gastronomiebetriebe aus dem Ort. Damit büßten der Bürgerverein „Die Sudbürger“ und der MGV Sängerhain ihren Vereinstreffpunkt ein. Zudem befand sich die Zukunft des Sommerfestes in der Schwebe. Der MGV bezog Wasser und Strom aus dem Odenwaldhaus — das inzwischen abgerissen wurde.
Jetzt steht fest: Das Fest ist gerettet und wird auch in diesem Jahr am angestammten Platz unterhalb des ehemaligen Odenwaldhauses — an dessen Stelle in diesem Jahr ein Wohnhaus entstehen soll — stattfinden können. „Der neue Eigentümer hat uns zugesichert, dass wir auch in diesem Jahr die Strom- und Wasserleitungen nutzen können“, sagt Fest-Organisator Richard Krüger vom Gesangsverein.
Trotzdem stand das Sommerfest in diesem Jahr auf der Kippe. „Wir als kleiner Verein mit 19 Mitgliedern können das nicht mehr alleine stemmen“, sagt Krüger. Daher packen dieses Mal der SSV Sudberg, die Sudbürger und die Freiwillige Feuerwehr Cronenberg mit an. „Ohne diese Hilfe ging es nicht“, sagt Krüger. Wegen der gesteigerten Sicherheits- und Hygieneauflagen müsse der Verein in diesem Jahr zusätzliche 1000 bis 2000 Euro ins Fest investieren.
Organisator Krüger ist sehr froh, dass das Fest in diesem Jahr nicht ausfallen muss. „Das ist die letzte große soziale Veranstaltung in Sudberg.“ Seit es in Sudberg weder Kneipe noch Restaurant gibt, mache sich bemerkbar, dass der alltägliche soziale Austausch im Viertel fehlt.
Der Sängerverein probt seit dem Aus für das Odenwaldhaus in einem Raum in der Nikodemuskirche. Das sei räumlich ein guter Ersatz, aber: „Die soziale Komponente fehlt.“ Früher habe man nach dem Singen noch zusammengesessen, etwas gegessen und getrunken.
Auch die Sudbürger sind mit ihrer Raumsituation nach dem Abriss des Odenwaldhauses noch nicht richtig zufrieden. Für das monatliche Treffen habe der Bürgerverein schon viele Lokalitäten ausprobiert. Ein geeignetes neues Stammlokal hat der Verein laut Vorsitzendem Peter Vorsteher noch nicht gefunden. Zu Wildschütz Aue am Morsbach etwa komme man nur mit dem Auto. „Das können wir unseren älteren Mitgliedern nicht zumuten“, sagt Vorsteher. Beim Reitverein etwa fehle die Gastronomie.
Peter Vorsteher glaubt, dass auch in dieser Frage die Vereine gemeinsame Sache machen sollten. „Wir haben ja alle das gleiche Problem“, sagt der Bürgervereinsvorsitzende. Er könnte sich vorstellen, dass man zusammen mit den anderen Vereinen vielleicht eine Scheune oder eine alte Lagerhalle finden könnte, die man zu einem Vereinstreffpunkt aufbauen könnte. Ein Gespräch mit dem MGV Sängerhain ist schon anvisiert.