Ehrung „Unser guter Ruf und unsere Visitenkarte“

Wuppertal · Tradiel ehrte langjährige WZ-Zusteller.

 Im Restaurant „Zum Futterplatz“ ehrte Tradiel Zeitungszusteller, die teilweise bereits seit 35 Jahren die WZ zu den Lesern bringen.

Im Restaurant „Zum Futterplatz“ ehrte Tradiel Zeitungszusteller, die teilweise bereits seit 35 Jahren die WZ zu den Lesern bringen.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Wer die WZ liest, stellt sich vielleicht manchmal die Frage, wie die Zeitung so früh morgens in den Briefkasten kommt. Die Antwort lautet: Dank der Zusteller der Firma Tradiel, die jeden Morgen die Zeitung austragen, wenn alle anderen noch schlafen. Am Samstag wurden die Jubilare der Tradiel-Zusteller geehrt.

Eine von 15 Jubilaren ist Annemarie Kiss, die vor 35 Jahren bei Tradiel angefangen hat und die Dienstälteste ist. Jeden Tag stellt die 83-jährige bei Wind und Wetter zusammen mit ihrem Mann die Zeitung zu. „Ich kann mir im Grunde nicht vorstellen, aufzuhören”, sagt sie. Sie habe sich zwar mal ein Limit gesetzt, aber dann doch weitergemacht. Dass sie 35 Jahre dabei sein würde, sei so gar nicht geplant gewesen. Zwischen zwei und drei Stunden ist sie jeden Morgen unterwegs, „noch bevor die Hähne krähen”. Sie erinnert sich noch an die Zeit, als die Zeitung direkt bei der Zustellung kassiert wurde. „Man war so vertraut. Der Kontakt zu den Beziehern ist verloren gegangen. Jetzt ist alles anonymer”, bedauert Kiss.

Ihre Kollegin Doris Scheel feiert ihre 20-jährige Betriebszugehörigkeit. „Wuppertal ist meine Heimat, meine Stadt, ich möchte gar nicht woanders hin”, sagt sie. Sie nutze ihre Tätigkeit, um fit zu bleiben. Ihren ursprünglich erlernten Beruf wollte sie nicht mehr ausüben. Etwa 200 Zeitungen verteilt sie am Tag und springt nach ihrer Arbeit noch in anderen Bezirken ein. „Ich lerne Ecken kennen, die ich so noch nicht kenne”, berichtet sie. Sie freut es sehr, wenn Kunden selbst erst früh morgens nach Hause kommen und sich dann bei ihr bedanken.

Ebenfalls 20 Jahre dabei ist Andreas Paul. „Ein Bezieher hat mich mal mit seinem Trecker aus dem Schnee gezogen”, berichtet er. Wenn man nachts auf dem Land unterwegs ist, sei es ganz normal, Dachse und Waschbären zu sehen. Den Vorteil seiner Arbeit sieht er darin, selbst für die eigene Arbeit verantwortlich zu sein. „Keiner redet mir rein, ich bin ungestört und mir macht es einfach Spaß”, so Paul. Alle drei Jubilare haben bei ihrer Arbeit schon einiges erlebt.

Knapp 320 Mitarbeiter sind bei Tradiel angestellt. Geschäftsführer Ulrich Fröhlich ist stolz auf seine langjährigen Mitarbeiter. „Es ist ein unheimlich gutes Gefühl. Wir müssen irgendetwas richtig machen, wenn die Leute so lange dabei sind”, erklärt er. Ihm ist bewusst, wie wertvoll die Arbeit der Zusteller ist. Mit der Jubiläumsfeier möchte er seine Mitarbeiter wertschätzen.

Die Jubilare bekamen eine Urkunde, ein Andenken an Wuppertal und ein Dankeschön des WZ-Lesermarkts. „Die, die hier sitzen, sind unser guter Ruf und unsere Visitenkarte”, so Fröhlich.