DEG-Profis schlittern in die Krise

Das erste Drittel beim 3:5 gegen Wolfsburg war das „schlechteste in dieser Saison“, sagt Trainer Harold Kreis.

Düsseldorf. Acht Siege in Serie konnte die Düsseldorfer EG in dieser Saison schon holen, am Sonntag folgte mit der vierten Niederlage in Folge der bisherige Tiefpunkt.

Das Team von Trainer Harold Kreis verlor gegen die Grizzly Adams Wolfsburg nach insgesamt enttäuschender Leistung mit 3:5 (0:2, 1:1, 2:2). "Wir haben schlecht begonnen und konnten uns hinterher nur wenig steigern. Die bessere Mannschaft hat gewonnen. So einfach ist das", sagte Kreis.

Erwärmt wurden die Besucher zuvor nur in der (spannenden) Schlussphase, denn es war keineswegs "Top-Eishockey". Dies versprechen die Plakate in der Stadt bei den Spielen der Metro Stars. Die Eigenwerbung, um Zuschauer in den Rather Dome zu locken, ist bislang verpufft. Mit einem Durchschnitt von rund 5700 Zuschauern pro Heimspiel liegt die DEG weit hinter den Erwartungen zurück.

Der Totensonntag war eigentlich wie geschaffen für den Besuch einer der 26 Vorrunden-Partien im Dome. Draußen herrschten winterliche Temperaturen samt Schneefall, in der Heimspielstätte war es mit 18 Grad angenehm warm.

Trotzdem verirrten sich gerade 4728 Zuschauer in die 13400 Zuschauer fassende Halle. Nach Spielschluss konnten sie den Dome aus Sicherheitsgründen nur durch Nebeneingänge verlassen, weil Schneemassen vom Dach der Halle zu fallen drohten.

Eigenwerbung sieht jedenfalls anders aus. Was die Mannschaft von Trainer Harold Kreis im ersten Drittel bot, war unterirdisch. Nichts lief. Das Powerplay war katastrophal. Sogar der erste Wolfsburger Treffer fiel in Düsseldorfer Überzahl. Justin Papineau leitete einen Konter ein, den Verteidiger Jan-Axel Alavaara (12.) zur Führung nutzte.

Wachgerüttelt wurde die DEG in diesem Abschnitt nicht mehr. Fehlpässe, verlorene Zweikämpfe, Stockfehler, kaum Torschüsse - die Offensive ließ jegliche Kreativität vermissen. Und das, obwohl Rob Collins nach seiner Leistenverletzung wieder im Team war, später aber aus Fitnessgründen zusehen musste.

Die Metro Stars spielten zwar in Bestbesetzung, fanden aber nicht ins Spiel. Dafür kassierten sie in Wolfsburger Überzahl den nächsten Treffer. EHC-Top-Scorer Ken Magowan konnte Jamie Storr zum zweiten Mal überwinden. Allerdings hatte der Kanadier im DEG-Tor keine Abwehrchance. Storr war bis dahin der meistbeschäftigste Akteur auf dem Eis. Ein Pfeifkonzert begleitete die Eishockey-Profis der Metro Stars in der ersten Drittelpause in die Kabine.

Als "Wachmacher" fungierte danach Trainer Harold Kreis. Die DEG erhöhte im Mittelabschnitt ihr Tempo und kam zu ersten guten Chancen. Endlich klappte es auch in Überzahl. Die fünfte Strafzeit gegen die Grizzly Adams nutzte Shane Joseph zum Anschlusstreffer (27.) mit einem wuchtigen Schuss ins kurze Eck an der Fanghand von Torhüter Oliver Jonas vorbei.

Zuvor hatte Adam Courchaine (26.) mit einem Distanzschuss den Pfosten getroffen. Die DEG war jetzt im Vorwärtsgang, allerdings legte sie in der 38. Minute den Rückwärtsgang zu spät ein. Wolfsburgs Justin Papineau konterte die Düsseldorfer Abwehr aus.

Auch wenn die Metro Stars in dieser Saison schon weitaus bessere Spiele abgeliefert hatten - sie kämpften. Adam Courchaine (46.) zm 2:3 und Evan Kaufmann (53.) zum 3:4 schafften jeweils den Anschlusstreffer, nachdem die Grizzly Adams zwei Tore vorgelegt hatten. Trotzdem reichte es nicht. "Es war das schlechteste erste Drittel dieser Saison. Wenn ich wüsste, woran es liegt, würde ich es abstellen", sagte DEG-Trainer Harold Kreis.