Eishockey-Play-off Niederlage im Showdown: DEG scheidet aus

Düsseldorf · Die DEG verliert das siebte und entscheidende Viertelfinale in Augsburg mit 1:2. Die Enttäuschung ist groß, dennoch geben sich die Düsseldorfer Eishockeyprofis als fairer Verlierer nach einer spannenden Play-off-Serie.

Augsburgs Thomas Holzmann (r.) und Matt White geraten mit Torwart Matthias Niederberger (M.) und Patrick Köppchen von der DEG aneinander.

Foto: dpa/Stefan Puchner

Am Ende dröhnten die Toten Hosen durch die Halle. „Schönen Gruß, auf Wiedersehen“, „Tage wie diese“, das Übliche, wenn Düsseldorfer Sportmannschaften vom Platz gehen und das Stadion feiert. Das Problem war allerdings: Die Szene fand nicht daheim, sondern auswärts statt. Und die jubelnden Fans waren auch keine der DEG, sondern welche der Augsburger Panther.

Mit 1:2 (1:1, 0:0, 0:1) hatten die Düsseldorfer das siebte und entscheidende Play-off-Duell verloren, das Viertelfinale der Deutschen Eishockey Liga deswegen mit 3:4. Der AEV spielt ab Mittwoch im Halbfinale, die DEG hat Urlaub. Es wird die Tage noch die übliche Saisonabschlussfeier im Stahlwerk geben, dann war es das.

„Augsburg hat es verdient, man muss es anerkennen“, zeigte sich Kapitän Alexander Barta als fairer Verlierer. Doch natürlich sei das alles „bitter und traurig“. Eine Niederlage im siebten Spiel mit nur einem Tor, knapper kann man ja nicht ausscheiden. Entsprechend bedient war auch Niki Mondt: „Wir haben zu viele Strafzeiten bekommen und zu viel verteidigen müssen.“

Was den Manager besonders ärgerte, waren die Gegentreffer. Zwar hatten die Augsburger wegen ihrer vielen Überzahlsituationen mehr vom Spiel, richtig zwingend waren sie dennoch selten. „Ein kurioses erstes Gegentor, ein sehr ärgerliches zweites“, sagte Mondt und hatte damit nicht Unrecht. Das 1:1 durch Daniel Schmölz fiel kurz vor Ende des ersten Drittels aus sehr spitzem Winkel – Torhüter Mathias Niederberger sah nicht gut aus. Der Siegtreffer von Drew Leblanc war eigentlich ein Pass in die Mitte, den DEG-Verteidiger Alexandre Picard unglücklich ins eigene Tor ablenkte. So läuft es halt in den Play-offs, wo es bekanntlich keine Schönheitspreise zu gewinnen gibt.

Dass zu selten eine andere als die erste Reihe traf, war ein Problem

Was bleibt also von dieser über Monate überragenden und dann sehr zähen Saison? Vor allem die Erkenntnis, dass die DEG noch lange nicht so weit ist, wie sie viele Beobachter bis Mitte Januar wähnten. Man darf trotz der zwischenzeitlichen Tabellenführung und der vielen Wochen in der Spitzengruppe der Liga ja nicht vergessen, dass das Viertelfinale gegen Augsburg erst die vierte Play-off-Serie mit DEG-Beteiligung in den jüngsten sieben Spielzeiten war, nur eine davon hat sie gewonnen.

Dass die Düsseldorfer nach drei Vierteln der Saison auf Rang drei standen, ist da kein Widerspruch. Es passte einfach alles, auch die schwachen Leistungen von deutlich besser besetzten Kontrahenten. Als die DEG selbst die Probleme bekam – Verletzungen, Formkrisen, unglückliche Niederlagen – war es vorbei mit dem Höhenflug. Der Winter-Game-Sieg im Kölner Fußballstadion war für Monate der letzte richtige Glückstag. Danach jubelten meist die Gegner. Erst in der Hauptrunde, wo die Düsseldorfer kaum noch gewannen und noch auf Rang sechs abrutschten, dann auch in den Play-offs.

Gleich zu Beginn gab es ein 1:7. Augsburg überrannte die überforderte DEG. Da schwante den Fans Böses. Doch anstatt sich aufzugeben, kam das Team zurück: Erst mit mit zwei Siegen zur 2:1-Serienführung, dann am vergangenen Freitag: Da gingen die Düsseldorfer mit einem 1:3 ins letzte Drittel, glichen 52 Sekunden vor Schluss doch noch aus und gewannen in der Verlängerung – der emotionalste Moment der Saison. So wurde im Dome schon seit Jahren nicht mehr gefeiert.

Überragend wieder mal: die erste Reihe. Jaedon Descheneau traf doppelt, Alexander Barta einmal, Philip Gogulla bereitete zwei Tore vor. Bereits in der Hauptrunde hatte die vielleicht beste Reihe der Liga 60 Treffer erzielt, in den Play-offs waren es erneut neun.

Vom Rest des Teams kam offensiv zu wenig, um dauerhaft Spiele zu gewinnen. Sinnbilder dafür waren Calle Ridderwall und Ken-André Olimb. Als Topstürmer eingeplant, kamen sie in den vergangenen vier Monaten gemeinsam auf nur sechs Tore. Auch in den Play-offs wollte ihnen nichts mehr gelingen: Ridderwall und Olimb sammelten jeweils einen Scorerpunkt. Auch am Sonntag blieben sie blass. Das einzige DEG-Tor erzielte Braden Pimm in Überzahl zum zwischenzeitlichen 1:0, die Vorlagen waren von Barta und Descheneau. Mehr gab es nicht zu jubeln. Zu den Toten Hosen tanzten dieses Mal die Gegner.