DEG wieder in der Erfolgsspur

Düsseldorf erzielt endlich die volle Ausbeute. Angstgegner Iserlohn wird 4:3 bezwungen.

Düsseldorf. Kampf ist Trumpf bei der Düsseldorfer EG. In jedem Spiel das Beste geben, um die Chance auf die Vor-Play-offs zu wahren. Das Eishockey-Team von Trainer Lance Nethery zeigte am Sonntag eindrucksvoll, dass man sich nicht aufgegeben hat. Trotz eines 0:2-Rückstandes gegen die Iserlohn Roosters nach gerade sechs Minuten ließen sich die Metro Stars nicht schocken. Nach 60 Spielminuten war der Jubel der eigenen Fans riesig. Mit dem 4:3 (1:2, 2:0, 1:1)-Sieg über die Sauerländer sind die Chancen der DEG im Kampf um den zehnten Platz weiter gestiegen. Auch zur Freude von Nethery, dessen Team endlich einmal ein "Sechs-Punkte-Wochenende" realisieren konnte. Außerdem war es im vierten Saisonvergleich der erste Sieg gegen die Roosters. "Die Mannschaft hat nie aufgegeben und bis zum Ende gekämpft. Das ist in der derzeitigen Situation sehr wichtig für uns", sagte Nethery.

Die "flinken Sauerländer" wurden ausgekontert

Der Besuch im Dome war mit knapp 6500 Besuchern eher mäßig, die Stimmung bei den Düsseldorfer Fans bei dieser flotten Partie aber umso besser. Aber es war ein denkwürdiger Nachmittag für Daniel Kreutzer. Ausgerechnet in seinem 600. Spiel in der Deutschen Eishockey Liga (323 für die DEG) musste der Kapitän der Metro Stars vorzeitig zum Duschen. Vorausgegangen war in der 19. Minute eine wüste Keilerei mit Iserlohns Heißsporn Jimmy Roy, der Kreutzer zuvor an der Bande mit einem Ellbogencheck attackiert hatte. Der slowakische Gast-Schiedsrichter Peter Orzag schien irritiert, erst nach minutenlanger Unterbrechung gab es Matchstrafen für beide Streithähne. Bitter für die DEG: Kreutzer wird mindestens zwei Spiele von der DEL gesperrt. Gegen Iserlohn war der Nationalspieler bis zu seiner Matchstrafe die treibende Kraft auf dem Eis, da liegt die Vermutung nahe, dass die Iserlohner den DEG-Stürmer provozieren wollten, was schließlich auch gelang. Die Mannschaft ließ sich auch durch Kreutzers Ausfall nicht aus dem Konzept bringen. Die sonst so "flinken Sauerländer" wurden ausgekontert, die DEG-Tore zwei, drei und vier fielen nach Tempogegenstößen. Dass es am Ende keine Zitterpartie wie beim 2:1 gegen Frankfurt wurde, dafür sorgten die Metro Stars selbst, mit Offensiv-Eishockey und dem 4:2 durch Klaus Kathan, der seinen 14. Saisontreffer erzielte. "Wir haben den Zuschauern gutes Eishockey geboten, aber das Spiel war hart. Iserlohn hat mit vielen versteckten Fouls gearbeitet", sagte der 30-Jährige. "Ich bin froh, dass wir nach dem Sieg gegen Frankfurt nun gegen Iserlohn nachgelegt haben." Das Team von Trainer Lance Nethery hielt nach den zwei frühen Gegentoren 54 Minuten die Konzentration hoch, DEG-Torhüter Jamie Storr zeigte im zweiten Spiel nach überstandener Knieverletzung mit guten Paraden, wie wichtig er für die Mannschaft ist. In Jamie Storr nun den absoluten Heilsbringer zu sehen, würde erstens Jochen Reimer nicht gerecht, der in Köln eine gute Partie ablieferte, und zweitens den Feldspielern für ihr in dieser Saison oft schwaches Defensivverhalten ein Alibi verschaffen. Am Sonntag stand die Abwehr allerdings wesentlich besser, auch wenn Iserlohn in einigen Situationen Pech hatte.

DEG - Iserlohn Roosters 4:3

DEG, Tor: Storr (Jochen Reimer); Abwehr: Ratchuk, Van Impe - Bader, Hedlund - Werner, Bazany; Angriff: Wright, Collins, Patrick Reimer - Kreutzer, Vikingstad, Kathan - Stephens, Reid, Panzer - Pinizzotto, Carciola, Boon