"Hauptsache, wir gewinnen", strahlt der 51-jährige Michael schon nach wenigen Minuten. Nach elf Minuten bekommt der Glaube an den erhofften Sieg einen ersten emotionalen Schub. Wie er schreien die 30 anderen Kneipenbesucher ihre Freude über das 1:0 heraus. Doch schon folgt eine gelassene wie auch gespannte Ruhe.

Lothar Böhler, der mit dem Ehepaar "Freud und Leid bei Borussia teilt", macht sich zaghafte Gedanken zum Aufstieg. "Es wurde einfach Zeit", sagt er, ohne sich als "Hardliner" zu outen. Gelassen lehnt sich nach 25 Spielminuten unweit des Fernsehers Hermann Jakobs in seinem Stuhl zurück.

"Wir führen 1:0 und spielen sauber", stellt der 68-Jährige im grünen Trikot fest. Obwohl er selbst den Sender Premiere zuhause empfangen kann, freut er sich, in der urigen Kneipe das Spiel zu sehen und in gemütlicher Runde ein paar Bier zu trinken.

Derweil hat sich Hündin Luzie, den Karin und Michael Monschauer "selbstverständlich mitgebracht haben", auf dem Boden ausgeruht. Das Tier mit dem passenden Borussia-Halsband bekommt von dem ganzen Tubel rund herum nicht viel mit und schlürft im schwarzen Borussia-Napf von Kneipenbesitzer Herbert Schmidt. Gelegentlich stört bis zur Halbzeit wie auch zu Beginn der zweiten Hälfte ein kurzer Aufschrei die gemütliche Atomsphäre.

In der 66. Minute folgt das erlösende 2:0, und ein einstimmiges "Jahhhhh" ertönt. Langsam überträgt sich die Feierstimmung vom Stadion auch in die Eickener Gaststätte. Michael Monschauer bestellt an der Theke noch ein paar "Aufstiegsbierchen" - und jubelt elf Minuten vor Spielende ein vorletztes Mal.

"Olé, Olé" und "Oh, wie ist das schön" ist nach dem 3:0 für die Borussia zu hören. Und dann der Abpfiff - ab 19.18 Uhr tobt auch die Kneipengemeinde - "wat ist dat schööööön". jek