Gladbach macht weiteren Schritt
Das 1:0 gegen den HSV hat neue Begeisterung ausgelöst.
Mönchengladbach. Als in der Nachspielzeit auch der letzte Angriff der Hamburger an der dicht gestaffelten Hintermannschaft der Gastgeber zerschellte und bald darauf der Abpfiff ertönte, war das Werk vollbracht.
Nach dem großartigen 1:0-Sieg gegen den HSV gab es Begeisterungsstürme im Borussia-Park. Die Erleichterung, die der Erfolg hervorgerufen hatte, war weithin spürbar. "Wir haben mit Herz und Leidenschaft gespielt", frohlockte Cheftrainer Michael Frontzeck, "tun aber gut daran, nicht über das weitere Hammerprogramm groß nachzudenken."
Der Tag, an dem die Borussia (34 Punkte) dem Klassenerhalt in der Bundesliga ganz nahe gekommen ist, hatte, wie der Trainer später sagte, mit einem "unruhigen Frühstück" begonnen.
Tobias Levels musste wegen einer Magen-Darm-Infektion von einer Sekunde zu anderen passen, und auch Marcel Meeuwis, der den gesperrten Michael Bradley vertrat, machte eine leichte Prellung zu schaffen. Aber wenigstens stand der Niederländer Meeuwis auf dem Platz und zeigte nach einem wahren Kraftakt seine beste Saisonleistung.
"Wir haben nicht den Fehler gemacht, mit den Hamburgern Fußball zu spielen, aber wir haben Herz und Leidenschaft gezeigt. Die Fans standen wie eine Wand hinter unserer Mannschaft", sagt Frontzeck, für den sich die Trainer-Station in seiner Heimatstadt Mönchengladbach immer mehr als Karrieresprung entpuppt.
In Aachen und Bielefeld haben die Nörgler und Besserwisser die Arbeit des 46-Jährigen nicht zu schätzen gewusst. Frontzeck wurde trotz des bescheidenen Spielermaterials in beiden Klubs zum "Abstiegstrainer" abgestempelt. Bei der Borussia hat der Fußballlehrer nun jedoch bewiesen, dass unter seiner Regie aus einem Abstiegskandidaten eine Mannschaft mit Perspektive werden kann.
Zudem hat es Frontzeck verstanden, junge Spieler wie Reus, Herrmann oder Jantschke zu fördern. "Eine der ganz großen Stärken von Michael Frontzeck ist seine Ansprache an die Mannschaft. Er weiß, wie er die Spieler anpacken muss", sagt Sportdirektor Max Eberl, der bereits am neuen Kader feilt.
So verlässt der israelische Stürmer Roberto Colautti den VfL zum Saisonende und kehrt zu Maccabi Tel Aviv zurück. Nicht verlängert wird mit Moses Lamidi und Oliver Neuville, dem jedoch ein Posten im Klub angeboten worden ist. Die Zukunft von Thomas Kleine ist noch ungeklärt, Gal Alberman, Paul Stalteri sowie Jean-Sébastièn Jaurès dürfen wohl gehen.