Fortuna verpasst Sprung nach oben

Fortuna Düsseldorf hat am Mittwochabend den Sprung an die Tabellenspitze der Fußball-Regionalliga Nord verpasst.

<strong>Düsseldorf. Der Frust saß tief bei Jens Langeneke: "Jetzt kann das Gerede vom Aufstieg mal in der Schublade verschwinden, das nervt tierisch." Wäre jetzt die Regionalliga-Saison zu Ende, würde der Aufstieg sogar in einem Abgrund von Schubladen verschwinden. Denn die Fußballer der Fortuna gaben die Tabellenführung durch das 1:2 (1:1) gegen Dynamo Dresden endgültig ab, die sie durch das spielfreie Wochenende nur vorerst verloren hatten.

Es war die zweite Pflichtspiel-Niederlage unter dem neuen Trainer Norbert Meier und gleichzeitig die erste Heimniederlage der Saison. Ausgerechnet gegen den Klub, den Meier im Hinspiel (0:0) selbst noch verantwortlich betreut hatte. "Wir müssen mit dieser Niederlage jetzt umgehen können", so Meier, "aber sie darf uns nicht umwerfen." Schließlich steht am Samstag schon das nächste Spiel an: um 14 Uhr beim SC Verl. Bis dahin gibt es einiges zu verdauen.

Innenverteidiger Langeneke redete sich den Ärger von der Seele, den er tief in sich verspüren musste. Denn schließlich war er an der entscheidenden Szene des Abends beteiligt. Selbst wenn es wohl Hamza Cakir war, der Dresdens Thomas Bröker im Strafraum zu Fall brachte. Schiedsrichter Thomas Frank entschied auf Strafstoß, den Ivo Ulich zum Siegtreffer verwandelte (63.).

Auch wenn sich die Fortunen noch um den Ausgleich bemühten, gingen die meisten der 17783Zuschauer enttäuscht nach Hause. Und rund 800 Dresdener feierten den Sieg ihrer Mannschaft, die von Beginn an die bessere Spielanlage bot. Das forsche Auftreten schien die Fortunen über die gesamten 90 Minuten irgendwie zu hemmen, auch wenn der Einsatzwille meist erkennbar war. Oder bedrückte sie die Last, die Tabellenführung zurückerobern zu müssen?

Die Zuschauer hatten um 18.30 Uhr gerade Platz genommen, als es wenige Minuten später im Tor der Fortuna einschlug. Torwart Michael Melka sah unglücklich aus in der Aktion, als sich die Bogenlampe von Martin Stocklasa hinter ihm ins Tor senkte. "Wir sind schlecht ins Spiel gestartet, haben uns dann aber gut zurückgekämpft", sagte Meier. Belohnt in der 26. Minute, als der Dresdner Verteidiger Daniel Ernemann Fortunas Ahmet Cebe im Strafraum ungestüm attackierte. Cebe fiel, und Schiedsrichter Frank zeigte erstmals auf den Elfmeter-Punkt. Eine höchst umstrittene Entscheidung. Trotzdem verwandelte Axel Lawarée eiskalt zum 1:1 (28.). Das Gegentor bremste die Dresdener etwas aus, die Gastgeber konnten in der Folge aber nicht an die jüngsten guten Vorstellungen anknüpfen. Die erste nennenswerte Szene in der zweiten Hälfte war somit erst das dritte Tor des Spiels.

Die Düsseldorfer verdauten den Schock des erneuten Rückstandes nicht mehr. Hatten sie doch in dieser Saison noch keinen solchen in einen Sieg gedreht. Mehr als ein Kopfball von Christian Erwig, den Dynamo-Torwart Marcus Hesse an die Latte lenkte (89.), kam nicht mehr herum. Und den ersten Platz hätten die Fortunen ohnehin nur bei einem Sieg zurückerobert. Das verstärkte den allgemeinen Frust noch - nicht nur bei Jens Langeneke.