WSV - Paderborn: Dotchev stapelt gerne tief

Am Dienstagabend (Anstoß 19 Uhr) tritt der WSV beim Tabellenzweiten SC Paderborn an.

Wuppertal. Selten gab es vor Beginn einer Saison in der 3. Liga eine derartige Einigkeit unter den Trainern der beteiligten Vereine. In Sachen Aufstieg setzten im Sommer 15 der 20 Übungsleiter auf den SC Paderborn 07. Was dem Mann auf der Bank der Ostwestfalen verständlicherweise gar nicht so recht war.

"Mindestens die Hälfte aller Klubs will aufsteigen und wir gehören sicherlich dazu. Aber diese bundesweite 3.Liga ist in ihrer Premieren-Saison doch eine Wundertüte. Keiner weiß, wo er genau steht", sagte Pavel Dotchev und versuchte die Favoritenbürde loszuwerden.

Der Bulgare verwies darauf, dass es in seinem Kader nach dem Abstieg aus der 2. Liga eine große Fluktuation gegeben habe. Bei 21Abgängen und 16 neuverpflichteten Spielern müsste sich das Team erst einmal finden. Doch wer die Namen der Zugänge las, der konnte daran keinen Zweifel haben.

David Krecidlo wechselte von Fortuna Düsseldorf, mit Rolf-Christel Guié-Mien, Sercan Güvenisik und Sören Brandy kam gleich ein Trio von Rot Weiß Essen, dazu fanden Florian Mohr und Frank Löning (beide Werder Bremen II), Enis Alushi (SV Wehen-Wiesbaden), Björn Lindemann (1. FC Magdeburg) sowie der vielumworbene Top-Torjäger Dominick Kumbela von Eintracht Braunschweig den Weg an die Pader.

Wobei für viele dieser Spieler vor allem Pavel Dotchev der Grund war, in das häufig als provinziell belächelte Paderborn zu wechseln. Sie haben schon früher mit dem 43-Jährigen zusammengearbeitet, schätzen seine Fachkompetenz und mögen seine Art.

Dotchev gehört zu den angenehmsten Erscheinungen unter den Trainern und gilt auch bei Präsident Wilfried Finke fast schon als Institution. Schließlich spielte der Bulgare von 1995 bis 2003 beim SCP, begann dann dort auch seine Trainerlaufbahn und führte den Verein 2005 zum Aufstieg in die 2. Liga.

Es gibt kaum Zweifel, dass der Weg nach nur einjähriger Abstinenz erneut dorthin führt, auch wenn die Blau-Schwarzen am vergangenen Samstag durch ein 2:3 bei Union Berlin die Tabellenführung an die Köpenicker abtreten mussten.

"Es war ein echtes Spitzenspiel, in dem meine Mannschaft für 75 gute Minuten nicht belohnt worden ist, weil Berlin in Unterzahl durch das erste Tor wieder neuen Mut gefasst hat", resümierte Dotchev in seiner gewohnt sachlichen Art. "Ein Dreier gegen Wuppertal ist das beste Gegenmittel für diese Niederlage."

Mittelfeldspieler Karsten Fischer konnte dem 2:3 sogar etwas Positives abgewinnen. "In dieser Liga muss man über 90 Minuten konsequent bleiben. Das haben wir in Berlin in der Schlussphase leider nicht geschafft, aber daraus werden wir lernen."

Sollte dem so sein, wird es heute für den WSV schwer werden und sich 15 Drittliga-Trainer werden sich bestätigt sehen.