Meinung Wohnlage für Miethöhe künftig bedeutungslos? Das klingt wie ein Märchen

Meinung | Ein Kommentar von Stefan Vetter · Mit den radikalen Vorstellungen einer bundesweiten Mietendeckelung überzieht die Hauptstadt-Linke genauso gewaltig wie Sahra Wagenknecht.

 In vielen Städten ist die Miete für Wohnungen gestiegen. Einige Politiker wollen das mit dem Mietendeckel ändern.

In vielen Städten ist die Miete für Wohnungen gestiegen. Einige Politiker wollen das mit dem Mietendeckel ändern.

Foto: dpa/Jens Kalaene

Es klingt wie im Märchen: Nach dem Willen der Landes-Linken in Berlin ist die Wohnung in einem prächtigen Gründerzeitbau am vornehmen Kürfürstendamm künftig fast genauso billig zu mieten wie die Bleibe in einem schmucklosen Mehrfamilienhaus aus den 1950er Jahren im Problembezirk Neukölln. Und weil der Gedanke so bestechend ist, empfiehlt die Linken-Fraktionschefin im Bundestag, Sahra Wagenknecht, der Bundesregierung das Modell auch gleich zur flächendeckenden Umsetzung in der gesamten Republik. Allerdings: So wird es nicht kommen. Denn mit den radikalen Vorstellungen überzieht die Hauptstadt-Linke genauso gewaltig wie Sahra Wagenknecht.

Ja, es stimmt, das Mietpreisniveau ist nicht nur in großen Teilen Berlins zum Wahnsinn geworden. Darauf mit wahnsinnigen Maßnahmen zu reagieren, sollte sich allerdings genauso verbieten. Dazu zählt die Idee, dass  die Lage der Mietshäuser für die Miethöhe keine Rolle mehr spielt. Dies käme einem Subventionsprogramm für Besserverdiener in begehrten Wohnlagen gleich. Eine nachhaltige Lösung gegen Horror-Mieten kann nur in der Errichtung neuer Unterkünfte liegen.