Ende für temporäre Spielstätte Das sind die letzten Vorstellungen im Düsseldorfer „34Ost“
Düsseldorf · Vergangenes Jahr wurden leere Geschäftsräume auf der Düsseldorfer Oststraße vorübergehend zur Kulturstätte. Zum Ende des Jahres läuft diese Vereinbarung aus. Welche Veranstaltungen bis dahin im „34Ost“ geplant sind.
(ckoe) Ende des Jahres ist Schluss im Düsseldorfer Kulturzentrum „34 Ost“. Das Immobilienunternehmen Pandion hatte dem Asphalt-Festival ab 2023 die ehemaligen Geschäftsräume eines Elektronikfachmarkts an der Oststraße 34 zwischenzeitlich zur Verfügung gestellt. Nicht nur das Asphalt-Festival nutzte die Räumlichkeiten für zwei Jahre als Spielstätte – auch zwischen den Sommerfestivals fanden hier Konzerte, Theateraufführungen, Lesungen und Ausstellungen statt. Die verbleibende Zeit, bis die Vereinbarung am 31. Dezember 2024 ausläuft, wollen die Veranstalter des Asphalt-Festivals und das Theaterkollektiv Pièrre.Vers von Festivalleiter Christof Seeger-Zurmühlen noch ausnutzen. So sind bis Dezember noch 17 Veranstaltungen geplant.
Bis Donnerstag, 28. November zeigt das Theaterkollektiv seine Produktion „Schaf sehen – eine theatralische Verschwörungserzählung“ über die Macht und Gefahr von Verschwörungstheorien, und über den Umgang mit ihnen, wenn sie sich im eigenen Umfeld bemerkbar machen. Das Stück hatte im Sommer 2024 beim Asphalt-Festival Premiere gefeiert.
Am Freitag, 29. November veranstaltet Pièrre.Vers eine Lesung: Autor Burak Yilmaz stellt sein Buch „Ehrensache. Kämpfen gegen Judenhass“ vor. Der Sohn türkisch-kurdischer Eltern bekam es bei seiner Arbeit als Pädagoge in einem Jugendzentrum in Duisburg immer wieder mit gefährlichen Überzeugungen und antisemitischen Einstellungen zu tun. 2012 gründete er deshalb „Junge Muslime in Auschwitz“ und organisierte Fahrten nach Auschwitz für muslimische Jugendliche. Für seinen langjährigen Einsatz gegen Diskriminierung und Ausgrenzung wurde Yilmaz vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz.
Vom Freitag, 6. bis Samstag, 14. Dezember kann das Publikum im „34 Ost“ zum vorerst letzten Mal das Stück „Dunkeldorf“ sehen. Es beruht auf wahren Begebenheiten und behandelt den Bombenanschlag am S-Bahnhof Wehrhahn am 27. Juli 2000, bei dem zehn Menschen zum Teil lebensgefährlich verletzt wurden und eine schwangere Frau ihr Kind verlor. Alle Opfer hatten einen Migrationshintergrund. Das Stück hatte es auf die Shortlist zum Theatertreffen 2024 geschafft.
Info Tickets für die Theatervorstellungen und die Lesung gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen und unter asphalt-festival.de. Hotline: 0211 82 82 66 22.