Frank Lauber: Seine Songs sind mehr als Worte
Der Kölner Jazzsaxofonist Frank Lauber hat sein erstes Soloalbum „More Than Words“ aufgenommen.
Köln. Bereits mit 17 Jahren entschloss sich Frank Lauber, das Gymnasium im schwäbischen Böblingen zu verlassen, um im niederländischen Hilversum ein Musikstudium aufzunehmen. "Ich wollte Musik machen und die Zeit nutzen, um möglichst schnell voran zu kommen. Dabei habe ich mich schon früh für den Jazz interessiert und mich deshalb für die hier führende europäische Schule entschieden", berichtet Lauber, der nachdem er in den Niederlanden sein Studium beendet hatte, in Köln auch noch mit Auszeichnung den deutschen Abschluss machte.
Schon während des Studiums arbeitet der Saxofonist mit Top-Musikern wie der WDR- Big Band oder Marla Glenn zusammen, wird später Bandmitglied bei der deutschen Soulsängerin Joy Denalane und spielt in der Studioband von Stefan Raabs "TV Total". Doch wirklich glücklich wird er als Berufsmusiker nicht. Zu groß ist der Druck, den er sich selbst als Perfektionist setzt und mit dem er seine Karriere vorantreibt. "Mir hat bei der Musik einfach der Spaß und die Leichtigkeit gefehlt. Da war beim Spielen keine richtige Freude mehr vorhanden."
So stellt der Kölner sein Saxofon in den Schrank, packt seine Sachen und fährt auf eine Alm in der Schweiz, wo er als Aushilfe anheuert. "Ich wollte durch die körperliche Arbeit den Kopf frei bekommen und mich nur noch auf Kühe und Käse konzentrieren." Doch das böse Erwachen erfolgt schnell und das in Form eines cholerischen Chefs, der dem Musiker alle romantische Illusionen raubt. Lauber kehrt nach acht Wochen nach Köln zurück, wo er sich erst als Handwerker durchschlägt und später beim Popduo Marshall & Alexander als Roadie anfängt.
"Das war zwar harte Arbeit, aber ein sehr wertvolle Erfahrung für mich, die mich bereichert hat. Interessant war es vor allem, den Musikern, mit denen man vorher zusammengearbeitet hat, nun die Instrumente zu schleppen."
Erst als er von Marc Marshall gebeten wurde, ihn bei einem Openair mit dem Saxofon zu begleiten, nimmt er sein Instrument nach einem Jahr Pause wieder in die Hand. "Das war ein befreiendes Gefühl. Ich war ja nur der Roadie, der mal Saxofon spielt. Da war der Spaß am Spielen plötzlich wieder da."
Info Seine neues Album stellt Frank Lauber am 29. Oktober um 20 Uhr im Alten Pfandhaus, Kartäuserwall 20, vor. Karten gibt es unter Telefon 0221 - 278 36 85.