Karneval beim Köln-Marathon
In der City feiert das Publikum die Läufer. Bei den Männern fällt endlich der Streckenrekord.
Köln. Leicht hatten es die Sportler am Sonntagmorgen beim Köln-Marathon nicht. Nasskaltes Schmuddelwetter und dazu noch Wind sind nicht gerade optimale Bedingungen für Läufer. Trotzdem zeigte sich Andrew Wiegand bei seinem ersten Marathon rund um den Dom optimistisch.
"Meine Bestzeit liegt bei 3:28 Stunden. Das will ich auf jeden Fall wieder erreichen", sagt der Frankfurter, während die Inliner gerade auf die Strecke gehen. 70 Kilometer ist Wiegand jede Woche gelaufen, um in Köln topfit zu sein. "Ich hoffe nur, dass der Wind nicht zunimmt. Das ist schlimmer als Regen", erklärt der 36-Jährige.
Zu den erfahrenen Läufern zählt Werner Peter, der in den vergangenen zehn Jahren 34Mal bei einem Marathon dabei war. "Die Stimmung ist hier in Köln einfach super. Außerdem wohne ich ja nicht weit weg", sagt der 48-Jährige aus Hennef.
Während er sich gerade auf den Start vorbereitet, ist Halbmarathon-Läufer Markus Meese schon fast auf dem Heimweg. "Ich wollte unter 1:30 Stunden kommen, das habe ich leider um zwei Minuten verfehlt.
Aber trotzdem hat der Lauf richtig Spaß gemacht, das Publikum hier ist genial", berichtet der Gelsenkirchener zufrieden. Wirklich müde ist der 18-Jährige, der bereits 18 Mal auf der Halbmarathon-Distanz gelaufen ist, nicht. "Ich gehe heute Abend noch in Bielefeld ins Konzert", sagt Meese.
Bevor die Läufer auf die 42,1 Kilometer lange Strecke gehen, starten zuerst die Handbiker in Deutz. "Das ist ein richtig harter Sport. Pro Tag bin ich mit dem Handbike mindestens 30 Kilometer unterwegs", sagt der dreifache Vizemeister im U2-Bereich, Daniel Petersen.
Ein paar hundert Meter vom Start entfernt sind die kenianischen Topathleten noch am Rheinufer unterwegs, um sich warm zu laufen. "Die Kölner sind nette Leute, deshalb möchten wir ihnen eine gute Leistung zeigen", sagt Sammy Kiputo.
Beim Marathon werden nicht nur Spitzenläufer wie Siegerin Sabrina "Mocki" Mockenhaupt oder der neuen Streckenrekordhalter Evans Kipkogei Ruto bejubelt. Auch die vielen Kostümträger empfängt das Publikum am Straßenrand begeistert.
Vom Franzosen-König über über Charly Chaplin und Robin Hood bis zur fröhlichen Gruppe Tanzmariechen, die sogar mit einer Trommel unterwegs sind, reicht der Karneval beim Sportereignis. Einen besonderen Rekord wollten beim jecken Treiben auf der Strecke 30 Läufer in Baby-Montur erreichen - sie liefen zusammengekettet auf der gesamten Strecke, um ins Guinessbuch zu kommen.