Reise Vom Rhein direkt an die Seine

Köln/Düsseldorf/Paris · Auch im Rheinland ist die französische Lebensart sehr beliebt. Gehobene französische Kulinarik ist dort genauso angesagt wie die französische Kultur und Lebensart. Das zeigt sich zum Beispiel alljährlich beim großen Frankreich-Fest in der Landeshauptstadt oder bei einem Besuch des Institute Français in der Kölner Südstadt.

Die moderne Skulptur „Angel Bear“ erinnert vor dem 1846 eröffneten Garde du Nord an den Klimawandel.

Foto: step/Eppinger

In der Domstadt findet sich mit dem „Le Moissonnier“ zudem ein französisches Bistro auf Sterne-Niveau. Dazu kommt das Musical „Moulin Rouge“ im blauen Zelt direkt am Rhein. Und mit dem Eurostar liegt die Seine-Metropole Paris von Köln oder Düsseldorf gerade einmal gut drei Stunden entfernt.

Ein guter Start für eine Reise ins Nachbarland bietet zum Beispiel das 25hours Hotel „Das Tour“, das auf dem Gelände des früheren Düsseldorfer Güterbahnhofs im Mai 2018 seine Pforten für die Gäste eröffnet hat. Direkt in der Lobby fällt der Blick auf den Hotelstore mit nachgebauten Fuß des berühmten Eiffelturms. Im Hotel gibt es bei den 198 Zimmer französische und deutsche Ausstattungen.

Französische und
deutsche Hotelzimmer

Während die französische Version eher verspielt und romantisch daher kommt, sind die deutschen Zimmer etwas nüchterner eingerichtet. Dazu kommt bei den Frankreichzimmern teilweise auch eine echte Badewanne auf dem Balkon, während man sich in allen deutschen Räumlichkeiten mit einem Schreibtisch auf die Arbeit konzentrieren kann. Damit werden die jeweiligen Klischees so kreativ wie auch humorvoll bedient. Wer sich kulinarisch auf Paris einstimmen möchte, kann dies im Restaurant „The Paris Club“ oder in der darüber liegenden Bar tun, wo sich neben französischen Spirituosen auch ein Modell des berühmten Fliegers Concorde an der Decke findet.

Vom Hotel führt die neue Wehrhahnlinie als U-Bahn in die City und die Altstadt. Dort wurde jede Station von einem Künstler gestaltet. Am Kö-Bogen tut sich ein regelrechter Architekturpark mit berühmten Vertretern wie Daniel Libeskind auf. Wer ein Blick von oben auf die berühmten Bauwerke des Medienhafens werfen möchte, ist im Rheinturm gerade richtig. Von dort führt der Weg am Rhein entlang zum Burgplatz mit dem Schlossturm und dem Riesenrad. Dort gibt es erstmals direkt am Ufer einen Roncalli-Weihnachtsmarkt.

Köln bietet mit Streetart eine gute Einstimmung auf die urbane Lebensart in Paris. In der Domstadt werden dazu von Köln-Tourismus Touren angeboten. So geht es zum Beispiel nach Ehrenfeld, wo die Kölner Graffitikunst einst in der Heliosstraße am Rhein ihren Anfang hatte. Viele Kunstwerke sind im Veedel im Rahmen des Cityleaks-Festivals entstanden.

Dazu zählt zum Beispiel ein Mural des Frankfurter Künstlers Herakut von 2011, dass seinen Platz an einer Wand am Bürgerzentrum gefunden hat und das eine Frau mit ihrem Hund zeigt. Im Auftrag des BüZe tierisch und grün gestaltet wurde die Innenseite der Mauer, die den Park von der Venloer Straße abgrenzt. Tierisch ist auch eines der bekanntesten Kölner Murals, der „Gehäutete Hase“ des belgischen Künstlers Roa, der für viele Kontroversen gesorgt hat.

Als Erinnerung an die jugendliche Widerstandsgruppe in der Nazizeit, die Edelweißpiraten, gibt es direkt am Bahnhof Ehrenfeld ein Mural der Gruppe Captain Borderline. Auf der anderen Seite des Straßentunnels haben neben dem Stadtwappen von Ehrenfeld zahlreiche kleine Streetart-Kunstwerke ihren Platz gefunden. Wer vom Gürtel durch den surrealistisch gestalteten Fußgängertunnel geht, kommt zu einer kleinen Streetart-Galerie, in der auch Tünnes und Schäl zu erkennen sind. Kunst findet sich auch in der Körnerstraße, wo zum Beispiel ein kölscher Winzer die Etiketten seines Weins mit Streetart-Motiven gestaltet hat.

Zu den Gemeinsamkeiten der drei Städte Paris, Düsseldorf und Köln zählt, dass als drei Metropolen besondere 25hours Hotels vorweisen können. Das Kölner „The Circle“ befindet sich seit 2018 ehemaligen Gerling-Rundbau und bringt seine Gäste in den Weltraum. Im Haus gibt es neben dem vom israelischen Streetfood beeinflussten Restaurant Neni auch hoch über den Dächern Kölns die Monkey Bar.

In Paris liegt der 25hours Hotel „Terminus Nord“ genau direkt gegenüber des Gare du Nord. Dieser ist der größte Bahnhof der Seine-Metropole und mit 750.000 Fahrgästen einer der meisterfrequentierten Bahnhöfe in Europa. Von dort geht es mit dem Eurostar unter anderem nach Köln, Düsseldorf und Brüssel sowie auch nach London. Eröffnet wurde das prunkvolle historische Bahnhofsgebäude mit seinen 23 Skulpturen an der Frontseite im Jahr 1846. Der Bahnhof selbst erstreckt sich mit seinen 80.000 Quadratmetern auf fünf Ebenen über eine Fläche von elf Fußballfeldern.

Nicht weit vom Gare du Nord findet sich der Montmartre mit seinem Wahrzeichen der weißen Basilika Sacre Coeur auf dem Hügel und dem weltberühmten Varieté „Moulin Rouge“ im Ausgehviertel Pigalle am Fuße des Hügels. Dieser beherbergte ursprünglich ein eigenes Dorf vor den Stadtgrenzen von Paris und wurde erst unter Napoleon Teil der Großstadt. Es war der Ort der Künstler und der Prostituierten. Aus dem berüchtigten Rotlichtviertel ist heute eine Ausgeh- und Partymeile mit Clubs, Bars und Restaurants geworden.

Wer mehr über den Hügel und seine Geschichte erfahren möchte, ist im Musée de Montmartre genau richtig. Dieses ist in einem ehemaligen Landgut untergebracht, wo später im 19. Jahrhundert unter anderem die Künstlerin Suzanne Valadon gelebt und gearbeitet hat. Heute können ihre rekonstruierten Wohnräume und das Atelier besichtigt werden.

Die Sammlung des Museums beherbergt zahlreiche Werke der Künstler aus dem Montmartre, die unter anderem auch die berühmte Windmühle zeigen. Der Blick fällt aber auch auf die Geschichte der Cabarets „Le Chat Noir“. Direkt nebenan liegt ein moderner Weinberg, in dem jedes Jahr Trauben für Rosé und Rotwein geerntet werden.