Offene Ganztagsschule: Reichlich Lob für das „schönste Haus der Welt“

Die neue Experimentalwerkstatt auf dem Gelände der Montanusschule feierte Eröffnung.

Burscheid. Das größte Kompliment gab es von den künftigen Protagonisten. "Das ist das schönste Haus der Welt", lautete die einhellige Meinung der Kinder. Ein Lob, das dem Künstlerpaar Carmen Dietrich und Gregor Merten herunter ging wie Öl. Die Öko-Experimentalwerkstatt an der Montanusschule ist zwei Jahre nach den ersten Planungen zwar noch nicht ganz fertig, einsatzbereit ist sie aber allemal.

Am Samstag fand die Einweihung des imposanten, 32 Meter langen und zehn Meter breiten Bauwerks statt, bei der sich nicht nur Bürgermeister Hans Dieter Kahrl ein Bild vom künftigen Zusatz-Klassenzimmer an der frischen Luft machen konnte. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, einen Rundgang durch die Offene Ganztagsgrundschule (Ogata) zu unternehmen, die sich in aller Breite präsentierte.

"Guck mal, das hab ich gemacht", erklärte ein Junge seinem Papa stolz das Ergebnis, während zwei Meter weiter andere Nachwuchs-Maurer voller Begeisterung im Lehm matschten und formschöne Ziegel herstellten. Diese werden für den Bau eines Turms benötigt, viele weitere sollen irgendwann ein Gebäude im Gebäude ergeben, in dem sich die Kinder nach Herzenslust austoben können.

In zwölf bis 18 Monaten will "Bauherr" Gregor Merten fertig sein. "Bis dahin sollen viele Kinder und Jugendliche in Workshops mitmachen", hofft der Künstler weiterhin auf gute Beteiligung. Bereits in den Ferien hatten 30 Kinder im Rahmen einer Freizeit fleißig an der Werkstatt mitgearbeitet.

Auf dem mit Holzhäckseln ausgelegten Boden stehen schon diverse Maschinen, deren Funktionsweise die Kinder demnächst auskundschaften sollen: ein Amboss, eine Werkbank, eine Metallkantbank und eine Feuerschale, in der sich auch prima Lehmputz anrühren lässt. Im Gebälk unter dem Dach will Merten bald noch ein Podest mit Geländer unterbringen, damit die Kinder auch ihre Kletterkünste verbessern können.

In den letzten Tagen vor der Einweihung ging es mit großen Schritten voran. So wurde im baulich geschlossenen Werkraum ein Ofen installiert und ein großes Schiebetor eingebaut. Jetzt kann das Künstlerpaar auch im tiefsten Winter mit den Kindern experimentieren.

Bei all den schönen Dingen, die die Experimentalwerkstatt zu bieten hat, gibt es auch noch Kleinigkeiten, die die Kinder fasziniert. "Ein Junge stand zehn Minuten vor dem Karabinerhaken und versuchte herauszufinden, wie er funktioniert", berichtet Merten, der von der Begeisterungsfähigkeit der Schüler seinerseits begeistert ist.

Im Schulgebäude beherrschten den Samstag rockige Töne. Zu den Rhythmen von "We will rock you" stampften die Grundschüler nach Kräften auf den Boden, während im Raum nebenan filigrane Bastelarbeiten angefertigt wurden. Beim "Fliegenklatschenhockey", dem Renner nicht nur in der Grundschule Dierath, floss der Schweiß in Strömen.

Die Ogata-Teams der Grundschulen Dierath und Montanus zeigten, was dem Burscheider Nachwuchs des Nachmittags so geboten wird. Scherenschnitte, Steine bemalen, ein Sinnesparcours oder Musikinstrumente basteln standen unter anderem auf dem Programm, das durch die Kletter-Präsentation der TG Hilgen und der Bewegungsbaustelle der Burscheider TG ergänzt wurde.