Entscheidung im Rat Düsseldorf soll zentrale Drohnenshow zu Silvester bekommen

Düsseldorf · Der Rat hat die Verwaltung beauftragt, ein entsprechendes Konzept für Silvester zu erstellen. Auch Wirte begrüßen die Idee.

Die Idee einer Drohnenshow wie hier in China wurde in Düsseldorf vor drei Jahren noch verworfen.

Foto: dpa/Chan Long Hei

Der Rat der Stadt Düsseldorf hat die Verwaltung beauftragt, eine zentrale Drohnen-Show in der Silvesternacht am Rhein zu prüfen. Ein entsprechender Antrag von CDU und Grünen wurde am Donnerstagabend mehrheitlich beschlossen. Demnach sollen Konzepte mit möglichen Veranstaltern besprochen werden, um sie anschließend unter anderem mit Polizei, Feuerwehr und der Flugsicherung abzustimmen. Die Stadt soll sich auch auf Sponsorensuche für das Spektakel begeben. „Eine zentrale Show würde vergleichbar mit dem Feuerwerk am Japantag ein vielfältiges Publikum in die Altstadt ziehen“, heißt es in dem Antrag. In der Vergangenheit hatte sich auch schon Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) offen für eine zentrale Veranstaltung an Silvester gezeigt.

Ordnungsdezernent: Vorgehen an Silvester sei Erfolg gewesen

In der Ratssitzung am Donnerstag widersprach Dezernent Christian Zaum aber der Darstellung, dass die Einsätze und die Böllerverbotszone in der Silvesternacht ohne Wirkung gewesen seien. „Der Einsatz von Polizei und Ordnungsamt war erfolgreich. Hoher Personaleinsatz hat dazu geführt, dass es zu keinerlei Eskalationen wie in anderen Städten gekommen ist“, sagte Zaum. Gleichzeitig betonte er erneut, dass jeder Angriff auf Einsatzkräfte ein Angriff zu viel sei.

Aber: Vor dem Erlass zum Feuerwerksverbot sei es zu zahlreichen verletzten Besuchern auf dem Burgplatz gekommen, davon könne zuletzt keine Rede mehr sein. Am Burgplatz seien lediglich zwei Menschen behandelt worden, zudem habe es keine Transporte ins Krankenhaus benötigt. Insgesamt habe es nur vier Verletzungen durch Feuerwerk in der Stadt gegeben. „Das ist einer der niedrigsten Werte überhaupt“, sagte Zaum.

Es sei eine enorm einsatzintensive Nacht gewesen. Die Zahl der konfiszierten Feuerwerkskörper zeige aber den Erfolg des Einsatzes. „Die Bottiche waren zum Bersten gefüllt, die Polizei musste in den Vernichtungsbehältern noch Wasser nachfüllen“, sagte Zaum. Insgesamt wurden 2539 Feuerwerkskörper sichergestellt – und damit doppelt so viele wie im Vorjahr (1257).

Eine deutlich systematischere Kontrolle wie beim Glasverbot an Karneval sieht der Dezernent hingegen kritisch: „Dadurch würde in sehr hohem Maße Personal gebunden, das dann in der Verbotszone selbst nicht mehr zur Verfügung steht“, sagte Zaum. Zumal es an Silvester ungleich schwerer sei, zusätzliches Personal zu gewinnen als zu Karneval.

Dass Polizei und Ordnungsamt am Silvesterabend eine „super Arbeit“ geleistet haben, sieht auch CDU-Fraktionschef Rolf Tups so. Trotzdem besorge ihn der Einsatz von Pyrotechnik – zumindest in der Form, wie es ihn zuletzt in der Altstadt gab. Die zentrale Show halte er deshalb für eine gute Idee, betonte er am Freitag im Gespräch. „Auch wenn jetzt natürlich erst einmal eine Prüfung und viele Absprachen nötig sind.“

Eine wichtige Rolle wird sowohl bei den Überlegungen zur Drohnenshow als auch zum Feuerwerk die Flugsicherung spielen. Zum jetzigen Zeitpunkt könne man aber noch keine Beurteilung zu den Plänen abgegeben, teilte ein Sprecher am Freitag auf Nachfrage mit. Das sei erst möglich, wenn weitere Details vorliegen. Dazu gehören zum Beispiel die gewünschte Anzahl der Drohnen, die beabsichtigte Flughöhe, die Frage, ob Lasereffekte eingesetzt werden sollen, und der exakte Veranstaltungsort.

Ein Wunsch der zuständigen Bezirksbürgermeisterin Annette Klinke (Grüne) ist es, dass das Spektakel ähnlich gut wie die Feuerwerke zur Rheinkirmes und zum Japan-Tag zu sehen sein wäre. Auf den ersten Blick sei das aus ihrer Sicht im Abschnitt zwischen Rheinknie- und Oberkasseler Brücke der Fall. Klinke hofft, dass das Event an Silvester auch wieder mehr Düsseldorfer in die Altstadt ziehen kann. Traditionell sind an dem Abend viele auswärtige Besucher zu Gast.

Im Jahr 2021 hatte der Rat der Verwaltung schon einmal den Auftrag erteilt, eine Drohnenshow am Rhein zu prüfen. Unter der Leitung der Stadttochter D.Live war eine Projektgruppe gebildet worden. Weil die Organisation des Events damals als sehr komplex und teuer eingeschätzt wurde, wurde es nicht umgesetzt. Nun habe sich aber die Drohnen-Technik weiterentwickelt, sodass eine erneute Prüfung sinnvoll sei, heißt es in dem Antrag von CDU und Grünen.

(lukra/mbo kess)