11.000 Düsseldorfer beim Frühjahrsputz ihrer Stadt
Beliebt ist vor allem der Hofgarten, der inzwischen allerdings nur noch wenig Müll bietet.
Düsseldorf. Nicht jeder steht auf Ordnung und Sauberkeit - so auch der Schwan im Hofgarten, der es gar nicht lustig findet, dass ihm eifrige Müllsammler mit großen blauen Säcken auf die Pelle rücken. Mutig verteidigt er die Papierschnipsel und Kippen, die auf seiner Wiese liegen. Dabei ist es für die Teilnehmer des 12. Dreck-Weg-Tages zumindest im Hofgarten gar nicht so leicht, Unrat zu finden. Insgesamt sind fast 11.000 Helfer in der ganzen Stadt unterwegs, um für Ordnung zu sorgen.
"Das ist ein Phänomen, der Hofgarten ist bei unserem Aktionstag nach wie vor sehr beliebt. Und das obwohl er eigentlich schon ziemlich sauber ist", sagt der Vorsitzende von Pro Düsseldorf, Ingo Lentz. So verwundert es auch nicht, dass die Sammler sich in die Büsche schlagen, um etwas zu finden, oder auch kleinste Müllteile akribisch aufgelesen werden.
Zu den regelmäßigen Aufräumern im Hofgarten zählen die Mitarbeiter der Bank of Tokyo: "Für mich geht es hier um soziale Verantwortung. Jeder hat doch etwas von einem gepflegten Stadtbild", sagt Firmenkunden-Betreuer Stephan Schmieder, der gerade eine Einwegspritze aufgesammelt hat.
Erstmals unterwegs ist Brigitte Tews mit ihren Kindern Lukas (5) und Julia (15). "Mir ist es wichtig, dass die Kinder so lernen, dass man auf seine Umwelt achten muss. Lukas wirft nie etwas auf den Boden, dafür muss ich abends immer seine Taschen ausräumen", sagt die Mutter, während immer wieder Müllsack-Träger aus den Büschen auftauchen.
"Ich bin bereits zum dritten Mal dabei, das gehört für mich als Düsseldorfer einfach dazu. In Japan gibt es so etwas aber nicht", sagt Atsushi Akahane. Derweil präsentiert Tochter Maya stolz die Schraubenmutter, die sie gerade mit der Zange aufgelesen hat. Verärgert ist Regina Söhniken über die Scherben, die sie immer wieder findet. "Hier leben doch viel Tiere, die sich verletzen können", sagt die Bankangestellte.
Nur wenige Meter weiter am Ratinger Tor kommen die Düsseldorfer Jonges gerade vom Sammeln zurück: "Wir haben unter anderem Fußbälle und Felgen gefunden", berichtet der neue Baas, Detlef Parr. Auch ein Holzherz mit der Aufschrift "Regina" gehört zur Beute der Jonges. "Da ist wohl eine Freundschaft in die Brüche gegangen", schmunzelt Parr .
Groß ist die Ausbeute der Hubbelrather Jugendfeuerwehr am Park & Ride-Parkplatz der A3. Zwei Container füllen die Sammler dort unter anderem mit 35Autoreifen. "Die Auf- und Abfahrten an den Autobahnen werden wir zukünftig stärker ins Visier nehmen", sagt Ingo Lentz.