Brutale Attacke auf Ärztin
34-Jähriger soll die Frau im Auto mit Messer angegriffen haben. Er schweigt zu den Vorwürfen.
Düsseldorf. Obwohl sie inzwischen am Niederrhein wohnt, schwört eine Ärztin immer noch auf ihren Lieblings-Friseur im Zooviertel. An einen Besuch wird sich die 72-Jährige ihr Leben lang erinnern. Am helllichten Tag wurde sie in ihrem Auto von einem Mann angegriffen, der sie mit einem Messer attackierte und anschließend auch noch mit Pfefferspray besprühte. Seit Mittwoch muss sich ein 34-Jähriger dafür vor dem Landgericht verantworten. Der Mann bestreitet die Tat, verweigert aber jede weitere Aussage.
Nach dem Friseurbesuch hatte sich die Frau gegen 10.45 Uhr an der Brehmstraße in ihren Wagen gesetzt: „Da kam ein Mann und riss die Fahrertür auf. Ich war nur wütend und habe mit ihm gekämpft.“ Plötzlich zog der Räuber ein Messer aus der Tasche. Damit fügte er der 72-Jährigen eine 1,5 Zentimeter lange Schnittwunde im Gesicht und eine Verletzung am Finger zu, die der Ärztin heute noch manchmal weh tut.
Als sich das Opfer immer noch wehrte, holte der Täter das Pfefferspray heraus und sprühte es der Frau ins Gesicht. Doch die gab keineswegs auf und verfolgte den Angreifer, der ihre Handtasche mitnahm und auf seinem Fahrrad flüchtete. Die gesamte Beute mit allen Papieren und Kreditkarten, sogar eine kleine Geldbörse mit 500 Euro Bargeld fanden Kinder wenig später in der Nähe eines Spielplatzes.
Den Täter hatte die 72-Jährige später auf Polizei-Fotos wiedererkannt: „Weil er aussieht wie der Boxer Sven Ottke.“ Im Gerichtssaal konnte sie den Mann jedoch am Mittwoch nicht eindeutig identifizieren. Allerdings wurde der Rucksack des 34-Jährigen in der Nähe des Tatorts gefunden. Der Prozess wird am 23. April fortgesetzt.