Fahrradfahren Bürgerdialog zum neuen Radhauptnetz
Das Amt für Verkehrsmanagement lud am Mittwoch Interessierte zum Bürgerdialog. Es kamen vor allem Fahrradbegeisterte.
Düsseldorf. Eines ist sicher: Die Stadt hat einiges vor, wenn es um den Ausbau des Radnetzes geht. Davon konnte sich jeder Düsseldorfer bereits überzeugen, der mit dem Rad oder dem Auto in der Innenstadt unterwegs ist. Besonders die Änderungen an der Kasernenstraße/Elisabethstraße und an der Friedrichstraße/Breite Straße haben in den vergangenen Wochen für Freude unter Fahrradfahrern und Zähneknirschen unter Autofahrern gesorgt. Um den Bürgern die Gelegenheit zu geben, sich an der Entwicklung des Radnetzes zu beteiligen, lud das Amt für Verkehrsmanagement am Mittwoch zum zweiten Mal zur Bürgerbeteiligung. Zu dem Anlass war das Boui Boui in Bilk mit mehreren hundert Besuchern gut gefüllt, hauptsächlich aber mit Fahrradbegeisterten.
Somit entstand nahezu der Eindruck, der Ausbau des Radnetzes brächte keinerlei Nachteile mit sich. Dafür waren sich aber an diesem Abend alle einig: Wir brauchen mehr Fahrräder und weniger Autos!
Steffen Geibhardt ist der Fahrradbeauftragte der Stadt. Er versucht, den Bürgern das Fahrradfahren schmackhaft zu machen. Dazu dient auch die Kampagne Radschlag, die den Trend zum Rad beschleunigen soll: „Mehr Radverkehr bedeutet Entlastung des Verkehrsraums, Flächeneinsparung und somit Entlastung für die Umwelt“, sagt Geibhardt.
Deshalb sei die laufende Kampagne wichtig, um regelmäßige Fahrer zu unterstützen, aber auch Reize für jene zu schaffen, die noch nicht primär mit dem Rad fahren: „Ein Anliegen ist es, Hinderungsgründe bei Gelegenheitsnutzern zu beseitigen.“ Dazu sollen Werbemaßnahmen wie die Radschlag-App dienen, in der man eine Navigation findet, die verschiedene fahrradfreundliche Routen anbietet.
Seit im Januar 2015 die Fachgruppe Radverkehr zum ersten Mal tagte, wurden vor allem die Pläne für die Friedrichstraße, die Elisabethstraße und die Oberkasseler Brücke umgesetzt. Zu Konflikten käme es bisher besonders mit parkenden Autos, weshalb sich das Publikum applaudierend für das konsequente Abschleppen von parkenden Autos aussprach, wie etwa auf der Friedrichstraße. Stephan Keller, Verkehrsdezernent der Stadt, findet gerade diese neue Strecke für Fahrradfahrer wertvoll: „Unser Ziel ist es, dass Radfahrer die Friedrichstraße ganz selbstverständlich nutzen können. Und die neuen Wege werden immer besser angenommen.“ So habe sich der Fahrradverkehr auf der Friedrichstraße in zwei Jahren nahezu verdreifacht.
Bei den fahrradfahrenden Anwohnern kommen die Fahrbahnänderungen meist gut an: „Ich wohne selbst an der Friedrichstraße und finde den neuen Radweg super, weil man jetzt tatsächlich sehr zügig durch den Verkehr kommt“, sagt etwa Mark Wagener.
Frank Schrader, Geschäftsführer von Düsseldorf Marketing, setzt auf vielfältige Angebote: „Wir müssen es den Menschen angenehm machen, auf das Rad umzusteigen, denn wir können sie nicht zwingen.“ Dass an diesem Abend durchweg positiv über den Stand der Dinge gesprochen wurde, ist auch den Experten aufgefallen: „Vielleicht sollte auch mal ein Vertreter eines Autoclubs an der Diskussion teilnehmen“, stellte Moderator Rueben fest.