Das lange Warten auf die Rolling Stones

Hunderte Fans standen stundenlang vor dem Breidenbacher Hof, um ihre Helden einmal aus der Nähe zu sehen.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Eigentlich ist Philipp Wagenhäuser ja viel zu jung. Ganze 19 Jahre ist der Regensburger erst alt. Trotzdem gehört er zu denen, die sich seit Stunden die Füße vor dem Haupteingang des Breidenbacher Hofs platt stehen und auf Männer warten, die seine Großväter sein könnten.

Die Rolling Stones sind in der Stadt. Am Donnerstag spielen sie in der Arena vor mehr als 50 000 Zuschauern. Doch die echten Fans sind spätestens am Mittwoch angereist. Mehr als 150 von ihnen sind nun da, um vor dem Hotel an der Kö einen Blick auf die vielleicht größte Rockband der Welt zu erhaschen.

Die "Stones" sind in Düsseldorf angekommen
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Die "Stones" sind in Düsseldorf angekommen

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Es ist eine illustre Auswahl an Altrockern und ewig Junggebliebenen, die in längst verwaschenen Tourshirts sowie mit Kameras und alten Platten in den Händen ausharrt. Philipp Wagenhäuser ist zwar der Jüngste, das heißt aber nicht, dass er die Stones weniger im Herzen tragen würde. „Ich habe mit acht Jahren mein erstes Konzert gesehen.“ Und Vater Robert (53) ergänzt lachend: „Er war sechs Wochen alt, als ich ihn zum ersten Mal mit den Stones beschallt hab.“

Die Liebe zu den Herren aus England ist bei den Wagenhäusers Familiensache. In den 70ern hatte Robert der Virus gepackt, seitdem ist er nicht mehr davon losgekommen. „Ihre Musik begleitet mich durch mein Leben“, sagt er und erzählt von seinen vielen Konzerten. Am Donnerstag sieht er Mick Jagger, Keith Richards und Co. schon zum achten Mal live. Dafür sind Vater und Sohn — stilecht im Toten-Hosen-Shirt — extra nach Düsseldorf gekommen

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Und sind damit nicht die einzigen. Deutsch ist vor dem Breidenbacher Hof nicht zwingend Amtssprache. Engländer, Amerikaner, Franzosen und Belgier sind gekommen und zeigen sich gegenseitig alte Schätze wie Plattencover, alte Tourhefte oder vergilbte Fotos.

Nicht ganz so weit hatte es Bernd Hidding. Der 43-Jährige kommt aus Emsdetten. „Auch wenn es die Typen nicht mehr sind, ihre Musik ist ehrlich und bodenständig“, erklärt er die Faszination. Dass er ein Foto oder ein Autogramm bekommt, daran glaubt er nicht. Doch dann kommt zumindest Bassist Darryl Jones. Mick Jagger und Keith Richards haben sich für den Hinterausgang entschieden.