Ehrenamt in Düsseldorf Seit 50 Jahren Engagement für die Patienten
Düsseldorf · Seit 50 Jahren sind im Kaiserswerther Krankenhaus die Grünen Damen aktiv. Was sich in dieser Zeit verändert hat und warum das Ehrenamt weiterhin wichtig ist.
Wenn die Grünen Damen die Patienten-Zimmer im Florence-Nightingale-Krankenhaus der Kaiserswerther Diakonie betreten, dann bringen sie vor allem Zeit mit. Seit 50 Jahren sind die Frauen – zurzeit sind es zehn – in der Klinik im Einsatz. Jede an einem festen Wochentag und wenn möglich auf der gleichen Station. Sie bieten dort den Patienten kleine Hilfen an und hören vor allen Dingen zu.
„Selbstverständlich sind wir zur Verschwiegenheit verpflichtet“, versichert Marion Mataré, die der Gruppe seit 26 Jahren angehört und diese zurzeit leitet. Ihr ist es auch wichtig zu betonen, dass die Grünen Damen sich in den Gesprächssituationen neutral verhalten, nichts bewerten und keine Ratschläge erteilen. Über ihr Ehrenamt sagt sie: „Es ist einfach eine schöne und wunderbare Aufgabe, etwas für andere zu tun.“ Das sieht Heide Bohlscheid genauso. Die Angermunderin gehört seit einem Jahr zu den Grünen Damen. „Es ist einfach unglaublich, wie sehr sich die Menschen über unseren Besuch freuen. Wir bekommen sehr viel wieder.“
Als die Damen vor 50 Jahren ihren Dienst aufnahmen, ging noch viel Zeit mit der Anmeldung von Telefonen drauf. „Der technische Fortschritt in Form von Smartphones und Tablets, den auch zunehmend durchaus ältere Patienten nutzen, erspart uns die Anmeldung von Festnetztelefonen im Haus. Damit haben wir mehr Zeit beim Besuch unserer Patienten“, so Mataré. Die gewonnene Zeit reicht allerdings nicht aus, die immer kleiner werdende Zahl der Grünen Damen zu kompensieren. „Mit zehn Leuten kann man nicht das gesamte Krankenhaus abdecken. Wir brauchen weitere Menschen, die sich engagieren. Gerne auch Herren. Das wäre besonders für die männlichen Patienten bestimmt schön, die sich gegenüber Männern anders äußern“, sagt Mataré.
„Der Zeitaufwand mit einem Vormittag für das Ehrenamt ist wirklich überschaubar“, sagt Bohlscheid. Sie hat sich zunächst in einem Gespräch über die Grünen Damen informiert und hat dann mehrere Grüne Damen auf den Stationen begleitet. „Denn jede hat ihren eigenen Stil, und es ist gut, verschiedenen Damen im Einsatz zu sehen, dann kann man sich das Beste von jeder rausziehen“, sagt Mataré. Neben Zuhören gehören auch kleine Botendienste zu den Aufgaben der Grünen Damen, die immer gut an ihren einheitlichen hellgrünen Kitteln zu erkennen sind. Sie besorgen zum Beispiel mal ein Eis, fahren den Patienten im Rollstuhl vor die Tür oder helfen beim Essen oder beim Umgang mit dem Handy.
Alleingelassen werden die Ehrenamtlichen später aber auch nicht. Nach ihren Diensten können die Damen in der Kantine oder Cafeteria zusammenkommen und kostenfrei essen und sich dabei austauschen.