(veke) Fast drei Wochen lang hatte Elena Solominski um ihr Leben gerungen. Die Autorin wurde in der Nacht zum 16. Mai bei einem Feuer in ihrem Wohnhaus schwer verletzt. Am 4. Juni teilte die Polizei dann mit, dass sie ihren schweren Verletzungen erlegen war. Die Schriftstellerin und Kuratorin zählt zu den Opfern des verheerenden Brandes in Flingern, der vier Menschen das Leben kostete, wie die Jüdische Gemeinde in Düsseldorf bestätigte.

„Der Tod von Dr. Elena Solominski ist unfassbar und die Umstände einfach entsetzlich. Ein Riesenverlust für die jüdische Gemeinschaft“, sagte Oded Horowitz, Vorsitzender der Gemeinde, der „Jüdischen Allgemeinen“. „Was ich an Elena sehr geschätzt habe, ist ihr umfassendes Wissen, ihre Fähigkeit, sich in Projekte mit enormem Elan einzuarbeiten, ihre kompromisslose Art, wenn es um die Sache ging, ihr großes Herz für viele Menschen in Not – ohne es an die große Glocke zu hängen – und ihren feinen Humor.“

Elena Solominski hatte sich zeitlebens für die jüdische Gemeinschaft engagiert. Geboren wurde sie 1963 in Kiew. An der Akademie der Wissenschaften der Ukraine promovierte sie in Philosophie. Seit 1993 hatte sie ihren Lebensmittelpunkt in Düsseldorf, kuratierte internationale Ausstellungen, Kultur- und Bildungsprojekte, wie ihr Verlag schreibt. So entstand unter ihrer Leitung im Jahr 2005 das „Deutsche Kulturjahr in Moskau“ und das Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ in 2021.

Solominski war Autorin, unter anderem schrieb sie die russischsprachige Biografie des jüdischen Richters Jacob Teitel, der als Vorsitzender des „Verbandes russischer Juden in Deutschland“ ab 1933 im Exil für die Rechte der Juden eintrat. Auch die deutschsprachige Ausgabe stammt von ihr. Zusammen mit Frauen aus der Ukraine und Deutschland habe Elena Solominski zudem vor zwei Jahren den gemeinnützigen Verein „Jacob Teitel Akademie“ gegründet.