Lieblingsorte in Eller Ein etwas anderer Stadtteil-Rundgang

Düsseldorf · In einer Gruppe spazieren gehen, dabei Müll sammeln und die Lieblingsplätze der Teilnehmer entdecken – das war die Idee des Begegnungszentrums Propeller. Doch die meisten Lieblingsorte in Eller blieben geheim.

Die Teilnehmer entdeckten ihre Lieblingsplätze.

Die Teilnehmer entdeckten ihre Lieblingsplätze.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Was ist Ihr ist Lieblingsplatz im Stadtteil? Und warum? Weil es einfach schön da ist? Oder weil sich damit auch eine Geschichte verbindet? Diese Fragen hatte das Team des Propeller, des Begegnungs- und Beratungszentrums in Eller, gestellt und zu einem ganz besonderen Rundgang durch den Stadtteil eingeladen.

Die Resonanz indes blieb etwas mager. So manche hätten sich zwar gemeldet und gesagt, dass sie durchaus ihre Lieblingsecken in Eller hätten, erklärte Lioba Grote von Propeller. Nur diese so öffentlich preisgeben, das hätten sie dann nicht gewollt. Birgit Palms aber eben schon. Die 57-Jährige war bereit, ihre ganz persönliche Geschichte zu ihrem Lieblingsplatz zu erzählen. Den Spaziergang durch Eller aber wollte das Propeller-Team auch nutzen, um zumindest ein wenig Müll links und rechts des Weges einzusammeln. Und dafür hatten sich dann schon einige Freiwillige gemeldet. Und so machte sich die Gruppe am Samstagnachmittag auf die Runde, ausgerüstet mit Handschuhen, Mülltüten und langen Greifern.

Flott voran kam man zunächst nicht. Denn es zeigte sich schnell, achtlos weggeworfenen Müll gibt es reichlich. Bereits nach kurzer Wegstrecke waren die Tüten mit allerlei Unrat gut gefüllt. Erst als die Gruppe die reinen Wohngebiete erreichte, ging es etwas zügiger. Schließlich bog die Gruppe in die Ellerkirchstraße ein. Und hier am Ende der Straße, wo sie zur Sackgasse wird, findet sich der Lieblingsplatz von Birgit Palms.

Sie hat ihn eher zufällig entdeckt, sagt sie, als sie dabei war, Eller und Umgebung zu erkunden. Denn die 57-Jährige wohnt erst seit einem Monat in Düsseldorf. Eller ist ihr dennoch nicht ganz fremd.

Vor Jahren, so erzählt sie, war sie bereits mal hier. Sie habe damals schon den Gertrudisplatz für sich entdeckt, sei damals schon angetan gewesen von seiner besonderen Atmosphäre, dieser Mischung aus städtischem Marktplatz und dörflicher Gemütlichkeit.

Bei der kürzlichen Erkundung der Düsselauen habe sie auf ihrer weiteren Wanderung dann eben diesen Spielplatz an der Ellerkirchstraße gefunden, der eigentlich eher ein weitläufiger Park mit Spielgeräten ist. Es sei ein sonniger Vormittag unter der Woche gewesen, Kinder hätten dort nicht gespielt. „Man setzt sich als Erwachsener ja ansonsten nicht so gerne auf einen Spielplatz“. Aber sie war ja allein für sich. Und so habe sie auf einer der Bänke Platz genommen. Sie habe die Umgebung dann einfach auf sich wirken lassen. Nichts wahrgenommen, keinen Lärm, keine Autos, nur leises Vogelgezwitscher.

Das Leben, so erzählt es Birgit Palms, die von sich sagt, künstlerisch tätig zu sein, habe sie nach Düsseldorf „verschlagen“. Auf diesem Spielplatz, wo sie auch Brombeerbüsche vorfand, habe sie dann einen „schönen Moment der Ruhe und der Stille“ für sich gefunden. Und sie habe sich einfach willkommen gefühlt. Dieser Platz, ihr Lieblingsort, strahle das aus, was sie bisher auch in Eller erfahren habe – Freundlichkeit und Herzlichkeit. Nach der einfühlsamen Beschreibung hofft Lioba Grote, dass sich nun doch weitere Menschen aus Eller finden, die sich und ihren Lieblingsort vorstellen wollen.