Geschäft im Düsseldorfer Süden Das Teehaus wechselt den Besitzer

BENRATH · 13 Jahre nach der Eröffnung ziehen sich die Besitzer zurück. Eine Mitarbeiterin übernimmt das Geschäft.

Marita und Hans-Wilhelm Wolfering in ihrem Benrather Teehaus.

Marita und Hans-Wilhelm Wolfering in ihrem Benrather Teehaus.

Foto: Anne Orthen (orth)

Marita und Hans-Wilhelm Wolfering gehen in den Ruhestand. Mit einem wehmütigen „Time to say Goodbye“ verabschiedet sich das Inhaber-Ehepaar vom Teehaus Benrath aktuell auf seiner Webseite zum 30. Dezember nach dreizehn Geschäftsjahren von der treuen Kundschaft – nicht ohne allerdings die gute Nachricht gleich mit zu verkünden: Die erfahrene Mitarbeiterin Anja Hühn wird den beliebten Treffpunkt für „Genuss und Inspiration“ an der Cäcilienstraße übernehmen und nach einer kurzen Übergabe-Pause in gewohnter Qualität fortführen.

Ab dem 1. Februar steht Tee-Liebhabern die bekannte Angebotspalette mit allerlei Teesorten, Gewürzen, Feinkost, dekorativem Zubehör und mehr wieder zur Verfügung.

„Tee ist immer meine Leidenschaft gewesen“, offenbart Hans-Wilhelm Wolfering, und für den zukünftigen Rentner sind außer dem Verkauf des Genuss-Produkts stets auch der persönliche Kontakt zu seiner Kundschaft und eine fachkundige Beratung wichtig gewesen. „Wer Tee trinkt, nimmt Zeit für sich selbst“, stellt Wolfering heraus. Mehr als 200 „lose“ Teesorten aus allen bekannten Anbaugebieten füllen das Sortiment. Die hilfreichen Informationen und Tipps des Tee-Experten zu den verschiedenen Sorten und Ziehzeiten sowie zu den gesundheitlichen Effekten haben das Einkaufserlebnis im Teehaus Benrath stets perfekt gemacht.

„Selbstverständlich kann man Tee falsch zu bereiten“, bestätigt Wolfering. Je nach Teesorte sollte beispielweise auf eine unterschiedliche Temperatur des gekochten Wassers beim Aufguss geachtet werden – entweder 70 Grad oder 80 Grad. Für den optimalen Geschmack und die bestmögliche Wirkung ist zudem die richtige Ziehzeit einzuhalten, die beim grünem und schwarzem Tee zwischen ein und bis zu vier Minuten variiert. „Oftmals ist bei grünem Tee sogar ein zweiter Aufguss möglich und empfehlenswert“, verrät Wolfering.

Seine Vorliebe für Tee hat der einstmalige Facheinkäufer bei einem Düsseldorfer Textilunternehmen während seiner damaligen Geschäftsreisen in die Ursprungsländer der Webwaren wie Indien oder China intensiviert, wo bekanntlich außer Baumwollpflanzen auch Tee angebaut wird und das Teetrinken zur Lebensart gehört. Gemeinsam mit China zählt Indien mit dem Schwerpunkt Schwarzteeanbau zu den weltweit größten Anbauländern. Bedeutender Produzent von grünem Tee ist auch Japan.

2011 wagte Wolfering im Alter von 51 Jahren mit seinem Wechsel aus der Textilbranche zugleich den Schritt in die Selbständigkeit und eröffnete an der Cäcilienstraße das Teehaus Benrath, wo zuvor in „Laura’s Garten“ Kindermode verkauft wurde.

„Die ersten Jahre waren hart“, erinnert er sich. Dank der Unterstützung von Ehefrau Marita, die als „kreativer Part“ die Geschäftsidee von Anfang an mitgetragen hat, wuchs der Kundenkreis von Benrath über die benachbarten Stadtteile hinaus bis nach Kaiserswerth. „Benrath ist genau der richtige Standort für unser Teehaus“, stellt Wolfering rückblickend fest. Außer den „Alteingesessenen“ gönnen sich zunehmend junge Leute ein Tee-Erlebnis – nicht zuletzt um ernährungsbewusst zu leben. „Grüner Tee enthält erwiesenermaßen gesundheitliche Inhaltsstoffe“, kann Wolfering bestätigen.

Ihren Ruhestand werden Marita und Hans-Wilhelm Wolfering vor allem dazu nutzen, sich Zeit für einander zu nehmen. Im heimischen Köln sind Radausflüge und gemütliche Spaziergänge geplant – vielleicht schon bald in vierbeiniger Begleitung. Die Wolferings wollen sich einen Dackel zulegen.