Elbers gibt Abrahams Rückendeckung
Krefelder Finanz-Skandal schlägt Wellen.
Düsseldorf. Während in Krefeld immer neue Details im Finanz-Skandal um Fehlüberweisungen von bis zu 800 000 Euro ans Licht kommen, hat sich Oberbürgermeister Dirk Elbers erstmals öffentlich hinter den neuen Kämmerer Manfred Abrahams gestellt: "Für mich gilt die Unschuldsvermutung. Und ich habe bislang keine Fakten auf dem Tisch, die zu irgendeiner Reaktion Anlaß geben", sagte Elbers am Montag im Haupt- und Finanzausschuss.
Die Pannen im Krefelder Finanz-Bereich fielen in die Amtszeit von Abrahams als Kämmerer dort. Deshalb verlangen SPD und FDP in Krefeld ein Disziplinarverfahren gegen Abrahams, das sein neuer Vorgesetzter Elbers in Düsseldorf einleiten solle. Doch Elbers sagte, er lasse sich von niemandem treiben: "Für mich ist das ein Politikum in Krefeld." Natürlich stehe er in engem Kontakt mit dem Krefelder Oberbürgermeister Kathstede und mit Regierungspräsident Büssow, der ebenfalls einen Bericht vom Steueramt Krefeld angefordert hat.
Abrahams selbst will sich erst Ende der Woche äußern, wenn ein neuer Bericht von externen Prüfern vorliegt: "Vorher hat es keinen Sinn, weil alles zu schnell von neuen Ereignissen überholt werden kann", sagte er. Die Opposition in Krefeld wirft ihm inzwischen sogar vor, er habe die Politik bei den Fehlüberweisungen teilweise wissentlich belogen.
Gespannt auf die Prüfberichte sind aber auch die Politiker in Düsseldorf. Sie wollen zudem wissen, warum ihnen Abrahams nicht vor seiner Wahl in Düsseldorf von den Vorfällen berichtet hat.