Großer Kran auf kleiner Ackerstraße
Die Bauarbeiten an der Brücke in Flingern schreiten voran. Ein 500 Tonnen schweres Stahl-Monstrum setzte die ersten Teile ein.
Düsseldorf. Ein riesiger Kran ragt über den Häusern. Millimeter-Arbeit ist gefordert. Es erinnerte an einen Drahtseilakt, als am Dienstagmittag, gegen 13 Uhr auf der schmalen Ackerstraße das erste von insgesamt acht Stahlbefestigungsteilen zum Einsetzen in den Boden vorbereitet wurde. "Das sind Baumaßnahmen, die einfach gemacht werden müssen", trägt Anwohnerin Barbara Feldner das mit Fassung.
Den Lärm empfinde sie nicht als störend. Im Gegenteil, sie freue sich über die Erneuerung der Brücke, die "kleine Ackerstraße" genannt wird. "Nachdem die Befestigungsteile eingesetzt sind, müssen sie noch mit Beton aufgefüllt werden. Erst dann sind sie stabil genug", erklärt Diana Gliedt von der DBB Ingenieurgesellschaft.
Ein 500 Tonnen schwerer Kran soll die insgesamt acht Stahlbefestigungsteile in den Boden einsetzen. Die Arbeiten an den Stahlträgern dauerten bereits den ganzen Tag an und gingen bis in Nacht hinein. Der Autoverkehr ist schon seit Montag von der Ackerstraße verbannt, Bis zum 5. August fahren dort auch keine Straßenbahnen mehr. Die Rheinbahn bietet stattdessen einen Ersatzverkehr mit Bussen an.
Grund für die spektakuläre Baumaßnahme ist die Sanierung des defekten Brückenüberbaus. Dieser wird durch einen neuen ersetzt. Die rund 1,6 Millionen teuren Arbeiten verlaufen im Rahmen der Sanierung der Straßenbrücke. Bis Ende Oktober sollen sie komplett abgeschlossen sein.
Neben dem Überbau werden auch die unterliegenden Bereiche der Brücke erneuert. Immerhin stammen die ältesten Teile aus dem Jahr 1888. Sowohl der Stahlüberbau im Fahrbereich, als auch die Betonkonstruktion in den Gehwegen sind verrostet und müssen erneuert werden.
"Es wurde aber auch höchste Zeit, dass an der Brücke etwas gemacht wird. Ein Wunder, dass nichts passiert ist", sagt David Winter, der zufällig an der Baustelle vorbeikommt. Wohnen möchte er dort allerdings nicht. Es ist ihm einfach zu laut.