Radweg oder Tiefgarage: Gibt es einen Umbau der Benderstraße?

Am Donnerstag steht die mobile Redaktion von 11 bis 12 Uhr am Apostelplatz. Thema ist die Neugestaltung der Gerresheimer Einkaufsstraße. Diskutieren Sie mit Anwohnern und Politikern.

Düsseldorf. Wie schwierig es ist, die Wünsche von Anwohnern, Geschäftsleuten, Autofahrern, Fußgängern und Radlern unter einen Hut zu bekommen, zeigt sich bei der Umgestaltung der Benderstraße.

Die einen wünschen sich eine Verbreiterung der Bürgersteige, die anderen hätten gerne einen Radweg. Wieder andere stört das ständige Parken in zweiter Reihe, sie fordern mehr Parkplätze oder eine Tiefgarage. Die Kaufleute möchten das wilde Parken aber beibehalten, damit die Kunden schnell ihre Besorgungen machen können.

Mit einem Moderationsverfahren wollte die Verwaltung das Chaos ordnen und mit den Anliegern ein Konzept erarbeiten. Einen ersten Gesprächstermin mit dem Beauftragten Ingenieurbüro Lindschulte und Kloppe, das auch den Umbau der Lorettostraße plante, gab es im März. Dann stockte das Verfahren. Erste Ergebnisse sollten erst im Mai, dann im Juli präsentiert werden. Bisher gibt es aber keinen Termin.

Warum zieht sich das Verfahren so lange hin? Verkehrsplaner Uwe Kloppe: "Bei keinem Planungsverfahren haben wir so viele Anregungen aus der Bevölkerung bekommen wie an der Benderstraße. Darum hat es länger gedauert, der Stadt einen Vorschlag zu unterbreiten. Vor zwei Wochen haben wir unsere Pläne eingereicht."

Wie die genau aussehen, dazu wollte sich Kloppe nicht äußern. Jetzt müsse erst die Verwaltung entscheiden. Wie lange das wiederum dauert, konnte Andrea Blome, Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement, nicht sagen: "Das hängt auch von unserem Haushaltsplan ab." Einen zweiten Termin würde es aber geben, dann hätten die Bürger erneut die Chance, Einfluss auf die Planung zu nehmen.

Unterdessen sorgt die Neugestaltung für Diskussionsstoff bei den Gerresheimern. Und in einem Punkt sind sie sich weitestgehend einig: So kann die Benderstraße nicht bleiben. Gunther Philipps, Vorsitzender der Werbegemeinschaft "Wir in Gerresheim": "Es geht ja nicht nur um die Kaufleute, sondern auch um die Anwohner. Der Parkdruck in den Wohnvierteln um die Benderstraße muss abnehmen."

Ein Lösungsvorschlag wäre eine Tiefgarage unter dem Apostelplatz. Toni Mörger (Grüne) aus der Bezirksvertretung legt den Fokus mehr auf die Fußgänger und Radfahrer: "Wir brauchen breitere Gehwege und einen Radweg." Nur die FDP ist der Ansicht, dass alles so bleiben soll, wie es ist.

Am Donnerstag von 11 bis 12 Uhr können Sie am Apostelplatz mit anderen Interessierten und Mitgliedern der Bezirksvertretung über die Planung diskutieren. Sie können auch mailen (redaktion.duesseldorf@westdeutsche-zeitung.de) oder faxen: 8382-2238.