Düsseldorf Immer mehr kranke Bäume
Stadt muss zur Sicherheit 165 Bäume fällen. Klimawandel schuld an Pilzbefall.
Düsseldorf. Das Ergebnis ist nicht gut: Das Gartenamt muss sehr kurzfristig 165 Bäume stadtweit fällen lassen. Dies ist das Ergebnis der jährlichen Baumkontrolle. Dienstag gab die Stadt die aktuellen Zahlen bekannt, zum Vergleich: Vor einem Jahr hatten die speziell geschulten Mitarbeiter des Gartenamtes „nur“ 51 Bäume ausgemacht, die entfernt werden müssen.
Die Kontrollen haben gezeigt, dass immer mehr Bäume mit holzzersetzenden Pilzen befallen sind. Verursacht werde dies auch durch den Klimawandel, erläutert Volker Paulat vom Amt für Kommunikation.
Er ergänzt: „Wird es wärmer und feuchter, gedeihen die Pilze.“ Sie verringern die Festigkeit des Holzes, der Baum wird zur Gefährdung für Passanten und Dinge. Und hier ist es Aufgabe der Stadt, für die Verkehrssicherheit zu sorgen.
Pilze können bei verletzten oder geschwächten Bäumen mit Sporen über Wunden an Stamm, Krone oder über die Wurzel eindringen. Der Prozess der Holzzersetzung bis zum Absterben des Baumes ist abhängig von der Baum- und der Pilzart. Einige Pilze kommen nur auf einer Baumart vor (zum Beispiel der Birkenporling). Andere besiedeln ein breites Spektrum an Baumarten, etwa der Lackporling, der an fast allen heimischen Baumarten auftreten kann. Eine Bekämpfung des Pilzbefalls oder eine „Heilung“ des Baumes davon ist nicht möglich.
Die befallenen Bäume werden durch Fachfirmen im Auftrag der Stadt gefällt. In den meisten Fällen werden die Lücken mit neuen Pflanzen gefüllt. Bevor diese gesetzt werden, werden Stumpf und Wurzeln des Vorgängers entfernt.
Bäume müssen in allen zehn Stadtbezirken gefällt werden. Sie stehen am Straßenrand, auf Spielplätzen oder Schulhöfen. Oft sind es Einzelbäume, die morsch oder gar abgestorben sind. Erneut müssen an der Kettwiger Straße u.a. vor dem „Düsselstrand“ neun Kastanien gefällt werden. Auch viele Scheinakazien sind erkrankt. Beide Baumarten gehören nicht mehr zum so genannten Zukunftsbaumkonzept, das die Stadt für die Neupflanzungen verfasst hat. Volker Paulat: „Wir werden uns von der Kastanie als Stadtbaum wohl leider verabschieden müssen.“