Jugendkultur - Düsseldorf – für Skater ein Entwicklungsland

Vor dem Schauspielhaus steht seit Dienstag eine neue Rampe – die Jugendlichen lässt das kalt.

Düsseldorf. Lennart Efsing beobachtet das Treiben aus der Distanz. Während Jugenddezernent Burkhard Hintzsche die neue Skate-Rampe für 2650 Euro am Gustaf-Gründgens-Platz vorstellt, macht der 20-Jährige vom Düsseldorfer Skateboardverein einen eher gelangweilten Eindruck.

Und während Hintzsche Sätze sagt wie "Skaten hat einen hohen Stellenwert im Jugendamt", berichtet Efsing, dass er lieber in Holland oder Belgien Rollbrett fährt.

Zwar hält auch er die von E-Plus gestiftete, 1,20 Meter hohe "Spineramp" für gut verarbeitet. Doch trotzdem ist das für ihn kein Grund, in Zukunft öfter mal am Schauspielhaus zu fahren. "Die Skateparks in Düsseldorf haben keinen Flow", sagt Efsing, der seit neun Jahren Skateboard fährt.

Das gelte auch für die Anlagen im Freizeitpark Heerdt, im Stadtwerkepark und die am rechten Rheinufer unter der Oberkassler Brücke - für Efsing ist das alles Stückwerk. "Da fährt man über eine Rampe und steht am Zaun." Im fehlt eine Anlage, die vernünftig durchkomponiert ist, auf der die Fahrt nicht unterbrochen wird.

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Doch es gibt Hoffnung: Seit einem Jahr sucht die Stadt den Dialog mit Skateboardern, Inlinern und BMXern. Bis zur ersten Hälfte des kommenden Jahres sollen auf dieser Grundlage im Ulenbergpark etwa 170000 Euro für Rampen, Halfpipes und Bodenbelag verbaut werden.

"Hoffentlich gewinnt eine guter Architekt die Ausschreibung", sagt Efsing. Des Weiteren ist Hintzsche optimistisch, dass bis Ende 2008 das 5000 Quadratmeter große Areal für den ersten wettbewerbsfähigen Skatepark in der Stadt gefunden ist. "Es gibt einige Optionen." Konkreter will Hintzsche noch nicht werden. Die Investition soll noch weit größer sein als die für den Ulenbergpark.