Düsseldorf. Um kaum ein Verkehrsprojekt ist in Düsseldorf so sehr gestritten worden wie um die Messeumfahrung U80. Jetzt steht die Linie endgültig vor dem Aus. CDU-Fraktionschef Friedrich Conzen sagte am Donnerstag, es werde geprüft, ob man das Projekt "um zwei oder drei Jahre verschieben kann - und ob es überhaupt wichtig ist". Das sei auch mit Oberbürgermeister Dirk Elbers abgesprochen.
Hintergrund: Wegen wegbrechender Steuereinnahmen muss gespart werden. Die U80 war wegen ihrer hohen Kosten (über 100 Millionen Euro) oft in der Kritik. Weil das Land nicht den ganzen Bau bezuschussen will, müsste die Stadt einen hohen Eigenanteil (mindestens 50 Millionen) schultern. Angesichts knapper Kassen beim Land könnte eine Verschiebung auch das endgültige Aus bedeuten.
Messe-Geschäftsführer Wilfried Moog würde das bedauern. "Ich glaube nach wie vor, dass das ein sinnvolles Projekt ist." Der Plan war, vom bestehenden Bahnhof an der Messe-Nord Gleise bis zum Südeingang zu legen. Von dort sollten in einem Tunnel Nordpark und Aquazoo unterquert werden. Die Messe hatte die U80 in der Hoffnung forciert, Besucherströme besser lenken zu können.
Ursprünglich war eine oberirdische Messeumfahrung geplant. Doch Elbers’ Vorgänger Joachim Erwin hatte diese Variante gestoppt. FDP-Vize Manfred Neuenhaus betont indes, ein mögliches Aus der U80 tangiere nicht die Planung für die U81 von der Messe zum Flughafen: "Das ist und bleibt ein sinnvolles Projekt."