Das neue Zentrum von Bilk

Im jüngsten Bürgerhaus der Stadt werden viel Service und moderne Technik geboten.

Düsseldorf. "Wenn es nach unseren Kunden ginge, müsste das Jahr fünf Mal so viele Samstage haben. Die sind bis zum Jahresende ausgebucht." Das sagt Konrad Schnabel, der seit September 2008 das jüngste und nun achte Bürgerhaus des Jugendamtes leitet. Begehrt ist bei Vereinen, Firmen und Privatleuten die Anmietung des 240 Quadratmeter großen Bürgersaals in der ersten Etage des Stadtteilzentrums neben den Bilker Arcaden. Zwar ist er für einige Brauchtumsvereine zu klein ausgefallen, doch für viele eben genau der richtige Ort für Fortbildung und Feier. Schnabel wirbt :"Wir bieten einen Hotelservice zu Jugendherbergspreisen."

Der Saal ist rundum verglast und klimatisiert, kann mit professioneller Veranstaltungstechnik und Bewirtung gemietet werden. Das kostet 70 bis 400 Euro für vier Stunden, je nach Art der Nutzung. Zudem vermietet die Stadt hier Besprechungs- und Bewegungsräume (hier gibt’s noch Kapazitäten) für zehn bis 56 Euro pro Stunde und einen weiteren Raum mit Cafeteria (90 m² ), der sich als Seminarraum eignet.

Zum Programm: Konrad Schnabel setzt auf drei thematische Säulen, die er mit Initiative der Bürger ausbauen möchte: Das sind Veranstaltungen zur gesunden Ernährung (Kochkurse), zur Bewegung (Fitness) sowie Bildungs- und Kulturangebote. Gerne verknüpft der 50-Jährige Kulinarisches und Kulturelles: So ab August bei der Reihe Krimi-Dinner, beim Flamenco-Abend mit Tapas oder beim Kinderkinofest, wenn Johnny Depp den Schokoladenfabrikanten auf der Leinwand gibt, und die Kinder dazu Obst in den Schokoladenbrunnen tunken.

Im Bürgerhaus finden zudem Sprachkurse für Migranten statt. Einen weiteren Bedarf hat Schnabel auf einer privaten deutsch-afrikanischen Feier im Bürgersaal erfahren: "Es gibt viele Afrikaner, die wollen sich integrieren, haben aber keine Anlaufstelle." Hier soll ehrenamtlich ein Treff organisiert werden, der insbesondere die afrikanischen Frauen über Themen wie das deutsche Bildungssystem informiert.

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Das ehrenamtliche Engagement soll vom Bürgerhaus aus in die Stadtteile wirken. So hat das Projekt "Leihoma/Leihopa" des Jugendamtes seinen Bürositz in Bilk. Von hier aus kümmern sich 42 Männer und Frauen um 60 Kinder in Düsseldorf, entlasten Alleinerziehenden und Familien, deren Großeltern weit weg wohnen. Im Bürgerhaus tauschen die Ehrenamtlichen ihre Erfahrungen aus, Sozialpädagogen begleiten sie und die Familien. Auch die Ehrenamtsbörse "Düsseldorf-aktiv.net" lädt zum regelmäßigen Treff für Neu-Düsseldorfer.

Ein knappes Jahr nach der Eröffnung ist Konrad Schnabel, der zuvor die Junge Aktionsbühne (JAB) im Haus der Jugend leitete, dabei, ein Profil für das Haus zu finden. Wichtig für ihn: "Wir richten uns danach, was die Bilker annehmen." Das Grundkonzept aller Bürgerhäuser.