Pendler-Tagebuch Pendler kommen trotzdem gut ans Ziel

Autoren unserer Zeitung haben aufgeschrieben, wie sie die Streikwoche der Bahn erlebt haben.

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Düsseldorf. Marion Troja: Das Lachen ist Francesco vergangen. An normalen Tagen serviert er seinen Cappuccino im Kölner Hauptbahnhof mit einem flotten Spruch, nicht selten geht es bei seinen Witzen für die Stammkunden um seine sizilianische Herkunft. Doch der Streik vermiest ihm seit Dienstag die Stimmung und das Geschäft. Die Buden auf den Bahnsteigen, an denen sich Pendler oft noch auf den letzten Drücker mit einem Kaffee versorgen, bleiben ganz geschlossen.

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Ziemlich entspannt sind die Fahrgäste. Am dritten Tag scheint sich keiner mehr richtig aufregen zu wollen und irgendwie klappt es ja dann doch — wenn auch etwas umständlicher und häufig teurer als an Nichtstreiktagen. Im IC werden bis Düsseldorf zwar auch die Stehplätze knapp, aber der Zug verlässt wie angekündigt pünktlich den Hauptbahnhof. Ob jetzt wirklich jeder die erforderliche Fahrkarte für diesen Zug hat, können die Schaffner bei diesem Gedrängel wohl nicht wirklich mehr überblicken.

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Rolf Eckers: Dass die Lokführer streiken, hat der gemeine K-Bahn-Pendler in den vergangenen Tagen nicht gemerkt. Jedenfalls nicht, wenn er gegen 9 Uhr von Krefeld nach Düsseldorf und zwischen 19 und 20 Uhr zurückgefahren ist. Die Linie U 76 war wie üblich ziemlich pünktlich und nicht voller als sonst. Es ist wirklich empfehlenswert, dieses Angebot der Rheinbahn. Vermutlich gibt es für Pendler rund um Düsseldorf kaum eine angenehmere Art, um per Bahn in die Landeshauptstadt zu kommen.

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Dass das so gut klappt, hat einen einfachen Grund: Die K-Bahn verfügt über eine eigene Trasse, Staus kennt sie nicht. Pendler müssen nicht mit den Autos vor den Ampeln warten. Das entspannt. Leider haben die Krefelder ihre Baustelle auf dem Ostwall nicht im Griff. Schon seit einem Jahr fährt die K-Bahn nur bis zum Stadtrand. Eigentlich sollte damit im Sommer Schluss sein. Aber das Elend dauert wohl noch bis zum Ende des Jahres.

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Annette Ludwig: Dienstagmorgen, 9 Uhr: Wolkenbruch plus erster Tag im Lokführerstreik gleich Stillstand auf der A 46 zwischen Wuppertal und Düsseldorf. Mit dieser Gleichung habe ich gerechnet. Statt 30 Minuten auf der Autobahn 50 oder gar 60. Stoßstange an Stoßstange im Schneckentempo. Es kommt ganz anders. Der Verkehr fließt, selbst in der wegen einer Baustelle eigentlich Dauerstau-geplagten Gegenrichtung. Und während in den Verkehrsnachrichten im Radio ein Stau nach dem anderen aufgesagt wird, rollt der Verkehr ganz entspannt mit 120 gen Düsseldorf.

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Zugegeben: Einen kleinen Stopp gab es doch noch im Werstener Tunnel auf dem Weg in die Düsseldorfer Innenstadt — aber mit Billy Idol im Radio ist das leicht zu ertragen. Am Mittwoch und Donnerstag das gleiche Bild. Die Autos brausen über die Bahn, zwei Stopps bei Erkrath und im Werstener Tunnel. Lokführerstreik, war da was? Da legen Dauerregen und eifrige Weihnachtseinkäufer im Dezember den Verkehr deutlich mehr lahm.