Düsseldorf So funktioniert der Lieferroboter
Starship hat selbstfahrende Zustellroboter gebaut. Die Testphase läuft zurzeit in Düsseldorf.
Düsseldorf. Ein Roboter, der bis zur Haustür die Ware liefert? Die Firma Starship Technologies hat einen selbstfahrenden Liefer-Roboter entwickelt, der im September erstmals gezeigt und derzeit in Düsseldorf getestet wird. Die Idee dahinter: Lieferungen künftig kostengünstig, umweltfreundlich und sicherer auszuführen. Die Ingenieure Tiit Liivik, Kätlin Lshtvee und Peeter Raielo aus Estland reisen derzeit durch Deutschland, Großbritannien und die Schweiz, um die neue Technik der Öffentlichkeit vorzustellen. Bei der Präsentation auf der Königsallee fanden sich dann auch zahlreiche Neugierige ein, um das futuristische Gefährt in Augenschein zu nehmen.
Die kleinen Roboter sollen Pakete, Einkäufe und Lebensmittel in einem Radius von fünf Kilometern an die Haustüren der Kunden bringen. Etwa drei Einkaufstüten bis zu einem Gewicht von 15 Kilogramm passen ins Innere. Der Roboter navigiert sich selbst über neun Kameras, GPS sowie Sensoren, die verhindern sollen, dass Unfälle passieren. In der Testphase bis Ende des Jahres habe immer noch ein Mitarbeiter den Roboter im Blick, um bei Problemen eingreifen zu können.
Der Roboter, der etwas größer als ein handelsüblicher Staubsauger ist, erkenne aber rechtzeitig einen Bordstein. Die Vorgänge werden zeitgleich in einem Kontrollzentrum überwacht.
Starship verwendet eigene Karten, erklärt Ingenieur Tiit Liivik: „Der Roboter sieht die Welt von unten, daher können wir keine fremden Karten verwenden. Wir schauen uns die Umgebung selbst an und erstellen anschließend geeignete Karten.“
Auch bei Wind und Wetter sei der Liefer-Roboter einsetzbar: Er fährt mit sechs Rädern, die ihn Schnee und Glätte überwinden lassen können. Temperaturen von minus 35 bis plus 50 Grad hält er aus. Er ist dazu in der Lage, in einem Radius von fünf Kilometern mit einer Schrittgeschwindigkeit von sechs km/h auszuliefern.
Über eine SMS soll dem Kunden mitgeteilt werden, dass der Roboter am gewünschten Ziel angekommen ist. Der Service soll etwa einen Euro kosten, welcher von der Firma, bei der man die Bestellung abgegeben hat, abgerechnet wird. Die Düsseldorfer Metro testet die Roboter. Bisher scheiterte die Umsetzung jedoch noch an den noch nicht erhaltenen Genehmigungen für den öffentlichen Verkehr. „Wir haben die Anträge schon gestellt. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann die Metro die Roboter für Lieferungen einsetzen kann. In London haben wir bereits zwei Firmen, die unsere Roboter kontinuierlich nutzen. Bisher wurden sie sehr positiv aufgenommen“, erzählt Ingenieurin Kätlin Lshtvee. Ziel von Starship sei es, die Roboter zukünftig weltweit als anerkannten Lieferanten im täglichen Betrieb einzusetzen.
Die Idee entstand übrigens vor etwa zweieinhalb Jahren. Nun sind die Entwickler dabei, die fünfte Version des Roboters herzustellen. „An der Optik wird sich nicht viel verändern. Wir verbessern lediglich die Technik“, sagt Tiit Liivik. Ein ähnliches Testprogramm wird in Kürze auch in den USA an den Start gehen.