Den Mettmanner Narren geht das Geld aus Karnevalszug 2026 steht auf der Kippe

Mettmann · Helau – die Kamelle sind verstaut, 32 Gruppen haben sich für den diesjährigen Karnevalszug durch Mettmann angemeldet. Doch am Himmel hängen düstre Wolken. Ob der jecke Spaß 2026 stattfinden kann, ist ungewiss.

So schön wars im vergangenen Jahr: Für den Karnevalszug 2025 durch Mettmann haben sich 32 Gruppen mit mehr als 850 Teilnehmenden angemeldet.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Das FKK, das Fest Komitee Karneval, läutet mit der ganz großen Glocke zur letzten Runde. Noch bis Freitag, 14. Februar, können sich Kinder und Senioren, Cowboys und Girls und Astronauten, Zebras und Clowns noch für den Karnevalszug anmelden. Am Nelkensamstag, 1. März, gehört das Zentrum von Mettmann ab Punkt 14.11 Uhr allen, die über sich selbst und die verrückte Welt lachen können. Der diesjährige Karnevalszug werde immer länger, freut sich Matthias Röhr, der im FKK über die Kasse wacht: „Bis jetzt haben sich bereits 32 Gruppen angemeldet. Wir rechnen mit mehr als 850 Teilnehmenden im Festzug und vielen tausend Narren entlang des Zugwegs.“ Aus Sicht des Komitees besonders schön: Es haben sich zahlreiche Kindergärten angemeldet. Mehr als 300 Mädchen und Jungen werden in bunten Kostümen mitziehen.

Passend dazu haben die Narren ihr diesjähriges Motto gewählt: „Jecken, groß und klein, feiern in Mettmann – so sollet sein“. Die Zugstrecke führt traditionell vom Seibelparkplatz über die die Schwarzbachstraße einmal rund um den Königshof und wieder am Jubi vorbei zurück zur Aufstellfläche direkt gegenüber vom Seniorenheim Carpe Diem. Als Familiengruppe sind Bewohnerinnen und Bewohner, Betreuer und Familienmitglieder übrigens Teil der närrischen Polonaise, einmal durch das Zentrum und zurück. Zwischenzeitlich war der Carpe Diem-Truppe das Zugfahrzeug abhandengekommen. Doch nun ist nach Auskunft einer Mitarbeiter Ersatz gefunden, sodass der Narretei nichts mehr im Weg steht.

Teilnehmer können sich Wurfmaterial abholen

Das Wurfmaterial können sich die fröhlichen Carpe Diemer – so wie alle anderen Gruppen – beim FKK abholen. Dort gibt es Kamelle und Balkes als Wurfmaterial für die Zugteilnehmer. Die Mitglieder des FKK (Jahresbeitrag pro Person 11,11 Euro, für Unternehmens-VIP-Mitgliedschaften 111,11 Euro) haben gemeinsam mit zahlreichen Sponsoren wieder die Mittel aufgebracht – für einen zünftigen Straßenkarneval. Unter den Gönnern ist die Kreissparkasse Düsseldorf mit einem namhaften Betrag.

Auf dem Jubiläumsplatz werden Ankunft, Vorbeifahrt und Wiederkehr des jecken Lindwurms mit einer großen Platzparty gefeiert. Ansonsten müssen sich alle Feier-Biester ihr After-Zoch-Vergnügen selber organisieren. „Uns ist nichts bekannt von offiziellen Karnevalspartys in den Mettmanner Kneipen“, sagt Matthias Röhr. Im Golden K wird am 27. Februar ab 14.11 Uhr Altweiber gefeiert. Möhne haben natürlich freien Eintritt, die Herren im Schlepptau müssen pro Person zehn Euro Eintritt zahlen.

Neben der fröhlichen Ankündigung des diesjährigen Festzugs hat das Fest Komitee allerdings noch einen düsteren Ausblick. Bei der letzten Mitgliederversammlung des FKK hat Schatzmeister Matthias Röhr laut Alarm geschlagen. Den Narren laufen die Kosten weg. Bereits im kommenden werden die aktuellen Mitgliedsbeiträge und das mit großem Dank angenommene Sponsoring nicht mehr reichen, um den großen Spaß am Karnevalssamstag bezahlen zu können. Bis zu 10 000 Euro müssen ehrenamtlich aufgebracht werden. Kassenwart Matthias Röhr vergleicht diesen Betrag mit dem, was in der Anfangszeit aufzubringen war: „2012 mussten wir nur halb so viel bezahlen.“

Mittlerweile müsse deutlich mehr getan werden für die Sicherheit der Feiernden beim Straßenkarneval. Ob Musik, süßes und saures Wurfmaterial und Versicherungen – jeder einzelne Posten auf der Abrechnung ist heute deutlich teurer als damals. Dass der FKK vor vier Jahren den Kulturpreis bekam – und die damit verbundenen 5000 Euro – habe sehr geholfen. Zudem unterstütze die Stadt mit Personal an allen Ecken und Enden. Aber dennoch sei momentan der Karnevalszug für 2026 durch Mettmann nicht gesichert. Um nicht von Jahr zu Jahr von kurzfristigen Geldgaben abhängig zu sein, brauche es mehr Mitglieder, mehr Firmenmitgliedschaften und gerne auch noch einige Sponsoren mehr. Falls weitere Unterstützung ausbleibe, sei der Straßenkarneval 2026 in Mettmann in der Gefahr, ausfallen zu müssen.