Nichte (8) auf dem Spielplatz missbraucht

Bewährungsstrafe für 29-Jährigen.

Krefeld. Weil er seine Nichte missbraucht hat, ist ein Krefelder (29) vom Landgericht zu eineinhalb Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Der Mann gestand am Donnerstag vor dem Landgericht, die damals Achtjährige im Sommer 2005 zu sexuellen Handlungen aufgefordert zu haben. Damit ersparte er dem Mädchen am Donnerstag eine Aussage vor der ersten großen Strafkammer.

In der Anklage hieß es, der Mann habe der Tochter seines Bruders in deren elterlichen Wohnung zunächst Pornofotos am Computer gezeigt und sie dann zu sexuellen Handlungen aufgefordert. Zudem habe er sie im Genitalbereich berührt. Auf einem Spielplatz kam es kurz darauf erneut zu einem Übergriff des Mannes auf die Achtjährige.

Ihm sei damals klar geworden, dass sein Handeln falsch gewesen war. Er habe sich in einer psychischen Ausnahmesituation befunden, nachdem er seine Lebensgefährtin in der Küche mit einem anderen Mann in flagranti erwischt habe. Dies könne aber keine Entschuldigung dafür sein, was er getan habe.

Weil er das Mädchen dazu aufgefordert hatte, den Eltern auf keinen Fall etwas zu erzählen, schwieg es jahrelang und offenbarte sich irgendwann erst seiner jüngeren Schwester und schließlich der Mutter. So kam es 2010 zur Anzeige. Doch der Beschuldigte leugnete die Taten und offenbarte sich der längst völlig zerstrittenen Familie erst, als ihm die Anklageschrift ins Haus flatterte.

Eine Psychologin wertete die Aussage des Mädchens vor Polizei und bei ihrer Untersuchung als sehr glaubhaft. „Sie waren gut beraten, ein Geständnis abzulegen, sonst hätte auch eine höhere Strafe ausgesprochen werden können“, sagte die Vorsitzende Richterin dem Angeklagten. Die Kammer war beim Strafmaß der Forderung des Staatsanwaltes gefolgt. Das Urteil ist rechtskräftig.