Stolz auf sieben Kilometer Rhein
Bei der Immobilienmesse Expo Real in München hat Krefeld erstmals auf die Lage am Fluss gesetzt, denn der ist eine bekannte Marke.
Krefeld. Insgesamt positiv - so lautet das Fazit von Eckart Preen, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) nach drei Tagen Immobilienmesse Expo Real in München. In den Gesprächen sei die Finanzkrise zwar allgegenwärtig gewesen, doch für den Niederrhein habe die Messe ihre Funktion als Integrationsfaktor erfüllt.
Damit spielt Preen auf die erstmalige Beteiligung der Kreise Kleve und Wesel am gemeinsamen Niederrhein-Stand in München an. Wichtig sei es, das Kirchturmdenken zu überwinden. "Die Konkurrenz wird dadurch nicht größer - im Gegenteil. Man wirbt sich schließlich nicht gegenseitig Unternehmen ab. Zudem ist eine Ansiedlung irgendwo am Niederrhein für unseren Arbeitsmarkt besser, als eine in Ostwestfalen."
Gerade am letzten Tag seien am Stand einige spontane Kontakte entstanden, die man in den nächsten Wochen vertiefen wolle, so der WFG-Geschäftsführer. Zudem habe er einige interessante Gespräche zum Thema Büro-Immobilien geführt: "Da werden wir noch konsequenter auf potenzielle Investoren und Projektentwickler zugehen."
"Die Expo ist nur ein Baustein in der Vermarktung. Die Messe ist dazu da, das Image zu pflegen und den Bekanntheitsgrad zu verbessern", betont Preen. Der eigentliche Vertrieb laufe zu Hause vor Ort: "Da setze ich mehr auf unsere Gewerbe-Immobilien-Präsentation gemeinsam mit der Sparkasse in drei Wochen."
Aber auch das neue Vermarktungskonzept für den Campus Fichtenhain habe bereits erste Früchte getragen. Gleich nach den ersten Veröffentlichungen gab es Kontakte mit interessierten Mietern und Investoren, berichtet der WFG-Geschäftsführer.
Überhaupt sei das vergangene Jahr sehr erfolgreich gewesen. Man habe 52000 Quadratmeter an fünf Unternehmen verkauft, die verlagern oder expandieren wollten. So habe man die Firmen in Krefeld halten können. Die Gebiete Fichtenhain A und B sowie Uerdingen-Nord seien auf diese Weise inzwischen so gut wie "ausverkauft".
Nun setzt man verstärkt auf den Hafen und die neue Gesellschaft: "Die sieben Kilometer Rheinfront sind mehr als manche andere Stadt zu bieten hat. Und der Fluss ist weltweit eine bekannte Marke. Damit wollen wir uns künftig konsequent als Logistikstandort anbieten. Dass wir die Trimodalität - Wasser, Straße, Schiene - bieten können, ist ein Pluspunkt." Bei der Transport- und Logistikmesse, die ebenfalls in Kürze in München stattfindet, sei der Hafen demnächst auch wieder vertreten.
Das gesamte Konzept inklusive Rheinblick sei ein attraktives Paket, so Preen. Das allerdings derzeit aufgrund der Kraftwerksdiskussion ein wenig ins Stocken geraten ist. Preen: "Ich bin optimistisch, dass wir eine Lösung im Interesse Krefelds für die Gesamtthematik finden."