WZ-Lehrstellenbörse vermittelt Bewerber WZ hilft beim Start in den Job
Bei der Telefonaktion im Rahmen der WZ-Lehrstellenbörse laufen die Leitungen heiß. Bewerber können vermittelt werden.
Krefeld. Die vier Experten hatten kaum ihre Plätze in der WZ-Redaktion eingenommen, schon klingelte zum ersten Mal das Telefon. Und so ging es auch die folgenden zwei Stunden weiter. Vor allem der Apparat von Berufsberaterin Beate Krüger stand kaum still. Doch auch Heidrun Menzel vom Arbeitgeberservice, Klaus Koralewski von der Kreishandwerkerschaft und Stefan Mundt von der Industrie- und Handelskammer (IHK) konnten ihr Wissen an einige Anrufer weitergeben.
„Es gibt viele junge Leute, die noch immer nach einer Ausbildungsstelle suchen“, sagt Beate Krüger. Manche hätten auch schon einen Termin bei der Berufsberatung vereinbart, ihn dann aber nicht wahrnehmen können oder aus einem anderen Grund noch keinen Ausbildungsplatz gefunden. „Ich werde nun dafür sorgen, dass die Zusammenarbeit mit uns jetzt wieder auflebt“, sagt die Berufsberaterin von der Bundesagentur für Arbeit.
Ein besonders netter Anruf: Eine ältere Dame hatte sich für ihren Enkel bei der Berufsberaterin gemeldet. Der wolle etwas in Richtung Sport und Fitness machen. Was einen in der Ausbildung zum Fitnesskaufmann erwartet, habe Krüger ihr dann erklärt. „Ob Kaufmann etwas für ihn ist“, zweifelte die Großmutter. Schnell war die Telefonnummer ausgetauscht, bei der der Enkel selbst für ein ausführliches Beratungsgespräch vorsprechen kann.
Klaus Koralewski von der Kreishandwerkerschaft hatte für die Telefonaktion einiges im Gepäck: 22 offene Stellen. Tatsächlich konnte eine davon direkt vermittelt werden — ein Erfolg. Doch er profitierte auch anderweitig von der WZ-Aktion: Auf seinem Platz gegenüber von Heidrun Menzel, die beim Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur beschäftigt ist, kam er zwischen den Anrufen mit ihr ins Gespräch. „Manchmal ist es richtig gut, sich auch mal direkt miteinander austauschen zu können“, sagt Koralewski. Direkt wurden Visitenkarten herübergereicht und Erfahrungen ausgetauscht.
Stefan Mundt, Industrie- und Handelskammer
Nicht nur per Telefon, sondern auch per E-Mail und über Facebook-Anfragen kam Stefan Mundt von der IHK mit Suchenden ins Gespräch. Er habe mehrere Anfragen für Berufe wie kaufmännische und Industrieberufe beantwortet. Auch ein Bewerber für eine Ausbildung in der Gastronomie sei dabei gewesen. Wie Klaus Koralewski konnte auch er einen direkten Erfolg verbuchen. „Ich habe einen Anrufer an unser Matching-Team verwiesen. Eine Weile später hat er angerufen und berichtet, dass er fündig geworden ist“, sagt Mundt.
Obwohl das Ausbildungsjahr schon zum August begonnen hat, ist es noch nicht zu spät, sich zu bewerben — da sind sich alle vier einig. „Es kommt zum Beispiel vor, dass uns Firmen anrufen und melden, dass ihr Auszubildender nicht erschienen ist oder kurzfristig abgesagt hat“, sagt Heidrun Menzel. Die suchten dann kurzfristig nach einer Alternative. Zudem beginne für alle erstmal die sechsmonatige Probezeit.
Immer wieder bemerkten Auszubildende oder Ausbilder, dass sie doch nicht zusammenpassten oder die Ausbildung nicht den Erwartungen entspricht. Auch dann komme es vor, dass Stellen noch während des Ausbildungsjahres frei würden. Grundsätzlich raten die Experten den Bewerbern, nicht aufzugeben und weiter dranzubleiben. „Es ist nie zu spät, sich zu bewerben“, sagt Stefan Mundt.
Das Fazit der vier nach zwei Stunden Beratung und Austausch: Eine durchweg gelungene Aktion. „Ich finde es toll, dass so viele zum Hörer gegriffen und Kontakt zu uns aufgenommen haben“, sagt Heidrun Menzel. Die Anrufer seien alle sehr dankbar für die Hilfe gewesen. „Das könnten wir wirklich öfter machen.“