Stadtweiher ist stark verschlammt
Die Verwaltung will 2017 einen Sanierungsplan in Gang setzen. Der Teich soll im westlichen Teil entschlammt werden.
Erkrath. Von der Stadt im Stich gelassen, fühlten sich Anwohner, die im November an einer Sitzung des Planungsausschusses teilnahmen. Den erstaunten Politikern berichteten die Bürger von den Zuständen rund um den Hochdahler Stadtweiher. „Tote Fische, faulende Pflanzen und drohende Verlandung statt erholsamer Wasser-Idylle, da muss endlich was passieren“, sagten die Anwohner.
Rund 8000 Haushalte seien betroffen. Die Anwohner ließen keinen Zweifel daran, dass sie gerne im Grünen leben, es aber in ihrer Umgebung auch sauber und schön sein soll. Nicht zuletzt habe manch ein Wohnungseigentümer seine Bleibe gekauft, wegen der schönen Aussicht auf den Weiher.
Die Stadt hat die Sorgen der Bürger ernst genommen und nur einen Monat später zu einem Gespräch mit Vertretern des Rheinisch-Bergischen Wasserverbandes, des Kreises Mettmann und Vertretern der örtlichen Parteien eingeladen. Ergebnis: Der Bergisch-Rheinischen Wasserverband (BRW) hat angeboten, bei Geruchsbelästigungen den Sauerstoffgehalt des Stadtweihers zu überprüfen. Allerdings sind die Anwohner gefordert, den vor allem im Sommer auftretenden Gestank auch bei der Stadt zu melden, damit der Wasserverband ausrücken kann. Doch mit Messungen ist es nicht getan. Die Verwaltung wird im kommenden Jahr dem Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr die Beauftragung eines Sanierungsplans vorschlagen. In den folgenden Jahren ist dann an eine Entschlammung des Westteils und möglicherweise an eine Lösung bei der dringend notwendigen Wasserzuführung gedacht.
„Erste finanzielle Mittel für die Vorplanungen haben wir für das kommende Haushaltsjahr bereits angemeldet. Wir sind auf dem Weg und die Richtung stimmt“, sagte Bürgermeister Christoph Schultz. Er weiß, dass es in den vergangenen Jahren wiederholt über den Stadtweiher zu Beschwerden gekommen ist. Vor allem an den sehr warmen Sommertagen sinkt der Wasserspiegel des Stadtweihers, weil die Wasserzufuhr des Sedentaler Baches nicht ausreicht, um die Verdunstungsverluste über der Weiherfläche auszugleichen. Darüber hinaus gibt es eine geringe Wassertiefe westlich der Brücke über den Stadtweiher. Folge sind Verschlammung und dadurch auftretende Geruchsbelästigungen. Die Stadt weiß aber auch, dass die Ufergestaltung derzeit wenig naturnah ist. So gibt es am Nordufer keine Abwechslung und nur Betonmauern. Am Südufer ist ein dichter Baumbestand ohne jede Zugangsmöglichkeit.
Eine komplette Sanierung des Stadtweihers — das ist allen Beteiligten klar — wird richtig teuer. Den Weiher auszubaggern könnte nach vorsichtigen Schätzungen bis zu eine Million Euro kosten.
Geld, dass die Stadt so nicht locker hat. Der Angelsportverein, der das Gewässer von der Stadt gepachtet hat, machte mehrmals deutlich, mit der Pflege stellenweise überfordert zu sein. Die Teichrosen und Algen hätten derart starke Wurzeln geschlagen, dass man sie mit Bordmitteln nicht selbstständig entfernen könnte, so die Mitglieder.