Hilden: Bürgerbegehren - „Niederlagen gehören dazu“

Achim Hankel erlebt neben dem Bürgermeister sitzend die Abstimmung über die Nicht-Zulässigkeit des Bürgerbegehrens.

Hilden. Die Diskussion im Stadtrat über die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens gegen den Teilverkauf der Stadtwerke erlebte Achim Hankel an exponierter Stelle:

Neben dem Bürgermeister sitzend verfolgte er, wie das Ergebnis seines politischen Engagements mit großer Mehrheit verworfen wurde. Nach der Sitzung sprach die WZ mit dem Initiator des Bürgerbegehrens.

Hankel: Nein, ganz bestimmt nicht. Ich möchte eigentlich ein Vorbild für mehr bürgerschaftliches Engagement sein.

Aber enttäuscht sind Sie schon.

Hankel: Natürlich bin ich enttäuscht. Aber ich kann absolut damit umgehen. Wir leben in einer Demokratie, und dazu gehört eben auch, dass man Niederlagen hinnehmen muss.

Betrachten Sie die Nichtzulassung des Bürgerbegehrens als persönliche Niederlage?

Hankel: Ich betrachte es mehr als Niederlage für das politische Instrument Bürgerbegehren, das in Nordrhein-Westfalen nicht ausreichend etabliert ist. In Bayern sind die gesetzlichen Vorgaben viel niedriger.

Bereuen Sie jetzt den Aufwand, den Sie betrieben haben?

Hankel: Nein, sonst hätte ich es von Anfang an nicht gemacht. Ich habe den Aufwand gerne auf mich genommen, weil ich nach wie vor davon überzeugt bin, dass auch kleine Stadtwerke in Zukunft überleben können. Dann würde auch der Einfluss der Kommunen auf den Energieeinkauf und die Energieerzeugung erhalten bleiben.

Was haben Sie persönlich aus dem ganzen Verfahren gelernt?

Hankel: Ich habe vor allem viel an Lebenserfahrung gewonnen.

Werden Sie diese Erfahrung, die Sie gemacht haben, nutzen, um weiter politisch aktiv zu sein?

Hankel: Darauf bin ich schon angesprochen worden. Aber ich werde bis auf Weiteres keiner Partei beitreten. Das politische Geschehen in Hilden werde ich aber weiter begleiten.

In welcher Form?

Hankel: Wenn ich die Zeit habe, werde ich die Rats- und Ausschusssitzungen besuchen, damit ich kommunalpolitisch informiert bleibe.

Von der Zuhörerbank aus ist die Einflussnahme dann aber doch eher gering.

Hankel: So lange ich einen Full-Time-Job habe, muss ich mir meine Zeit einteilen. Es ist schwer, meinen Beruf und ein politisches Engagement zeitlich zu vereinbaren. So wird es vielen gehen. Deshalb wäre es besser, den Bürger anders in wichtige politische Themen einzubeziehen - durch Bürgerentscheide.