Hilden: Kostenexplosion bei der Feuerwache

Nach weiteren Untersuchungen der Gebäudesubstanz werden die Umbaukosten für die Feuerwache jetzt mit 4,7 Millionen Euro beziffert.

Hilden. Der Umbau der Feuerwache wird noch teurer als erwartet. Experten haben die Gebäudesubstanz des Altbaus eingehend untersucht und gehen nach WZ-Informationen jetzt von erforderlichen Investitionskosten in Höhe von 4,7 Millionen Euro aus.

Ursprünglich waren Gesamtkosten von 3,1 Millionen Euro vorgesehen, die nach einer ersten Prüfung bereits auf 3,8 Millionen Euro nach oben korrigiert wurden. Womöglich wird die Baumaßnahme sogar noch teurer, da das Gelände laut einem Hinweis der Bezirksregierung eine Bomben-Verdachtsfläche ist.

Die Mängel an der in den 1950er-Jahren gebauten Wache sind erheblich. Nicht nur die Wärmedämmung (Dach und Fenster) ist völlig veraltet, auch Heizung, Elektrik und Wasserversorgung müssen komplett erneuert werden. Teuer wird zudem die Verlegung neuer Abwasserrohre, denn dafür muss auch der Innenhof aufgerissen werden.

Hinzu kommt, dass die Feuerwehr eine so genannte Schwarz-Weiß-Trennung braucht: Die Bereiche, in denen die Feuerwehrmänner sich in sauberer beziehungsweise verdreckter Arbeitskleidung aufhalten, müssen strikt getrennt werden.

Ende Januar hatte der Stadtrat die ursprünglich vorgesehenen 3,1 Millionen Euro genehmigt. Davon waren etwa zwei Millionen Euro für einen Neubau unmittelbar am benachbarten Stadtwerke-Grundstück vorgesehen. Daran ändert sich nichts, nur die Sanierung des Altbaus wird immer teurer.

Bereits nach einer ersten Untersuchung der Gebäudesubstanz mussten die Sanierungskosten im Mai nach oben korrigiert werden. Schon damals gab es deshalb Gedankenspiele, den Altbau abzureißen. Diese Überlegungen erhalten nun mit den gestiegenen Kosten neue Nahrung.

Den städtischen Haushalt belastet der Umbau nur indirekt, da er über die städtische Infrastrukturgesellschaft abgewickelt wird. Die vermietet dann das fertige Gebäude an die Stadt - aber je teurer die Baumaßnahme wird, desto höher wird die Miete sein.

Trotz der gestiegenen Kosten wird die Stadt wohl oder übel in den sauren Apfel beißen müssen, denn für die immer größer werdenden Löschfahrzeuge werden Einfahrt und Fahrzeughallen allmählich zu klein. Schon jetzt können die Feuerwehrwagen der neuesten Generation nur noch in der Garage abgestellt werden, weil ihnen kleinere Reifen aufgezogen wurden.