Hilden: Sammeltaxi statt Bürgerbus
Konzept zur Ergänzung der Buslinien kommt im Frühjahr auf die Tagesordnung.
Hilden. Die Pläne für einen Bürgerbus, der von ehrenamtlichen Fahrern durch Hilden gesteuert wird, sind geplatzt. Die Lücken im Liniennetz der Rheinbahn gibt es aber immer noch. Die Elb und das Schönholz, Teile der Köbener Straße sowie Bereiche wie Örkhaus und Bolthaus im Hildener Südwesten sind nur unzureichend an den öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen.
Für diese Randgebiete könnte es aber auch ohne Bürgerbus eine Lösung geben: das Bürgertaxi. "Das ist ein völlig anderes System", sagt Lutz Groll, der bei der Stadt für die konzeptionelle Verkehrsplanung und damit auch für den öffentlichen Personennahverkehr zuständig ist.
Bis Frühjahr 2009 will er das entsprechende Konzept ausgearbeitet haben, das im Prinzip wie ein "Anrufsammeltaxi" funktioniert.
Der größte Unterschied zum Bürgerbus besteht darin, dass das Bürgertaxi nur auf Bestellung fährt. Auch ein Fahrplan wäre möglich, an denen das Sammeltaxi angefordert werden könnte. "Moderne Systeme gehen davon aus, dass eine Bestellung bis zu einer halben Stunde vor Abfahrt möglich ist", so Groll.
Betreiber wäre die Rheinbahn. Die müsste eine Servicenummer für die Bestellung einrichten und würde auch die Fahrer stellen. Letzteres war das Problem bei der geplanten Umsetzung des Bürgerbusses. Denn Umfragen des Bürgervereins Hilden-Meide und des Vereins Ortsweiler Elb unter ihren Mitgliedern hatten seinerzeit nur ein geringes Interesse an einer Mitarbeit gezeigt.
Die seinerzeit beim Bürgerbus-Projekt eingeplanten Anschaffungskosten (50.000 Euro) für das Fahrzeug sowie bis zu 10.000 Euro an jährlichen Betriebskosten würden bei der Bürgertaxi-Variante entfallen. Die Stadt müsste der Rheinbahn nur die wirklich gefahrenen Fahrten vergüten: etwa 1,10 Euro pro Kilometer, wie bei den Linienbussen.
Die Fahrgäste wiederum hätten nur den üblichen Fahrpreis zu entrichten, wobei auch Monatskarten wie Schoko-Ticket für Schüler oder Bären-Ticket für Senioren gültig wären.
Bei der Festlegung der möglichen Linienwege und Haltestellen kann Groll auf das Konzept des Bürgerbusses zurückgreifen, denn die so genannten "Schwachverkehrsgebiete" haben sich ebenso wenig verändert wie die "Schwachverkehrszeiten", in denen wenig Busse im Stadtgebiet unterwegs sind.
Vor allem Fahrten von der Köbener Straße über den Westring und den Schalbruch zur Innenstadt bieten sich als Route an. Aber auch im Osten vom Schönholz über den Kalstert zur Gabelung sowie im Südwesten über Bruchhauser Weg und Schützenstraße wären Verbindungen denkbar.