Hochdahl: Podencos - Spanier mit Jagdtrieb und ausgeprägtem Eigensinn
In Hochdahl trafen sich Freunde der spanischen Straßenhunde – die eigentlich gar nicht auf Menschen angewiesen sind.
Hochdahl. "Mit Hund oder ohne?", fragt der Mann am Eingang. Beim Treffen der Freunde spanischer Hunde geht alles geordnet zu. Bei jedem Neuankömmling wird zunächst einmal der Impfpass - der des Hundes - kontrolliert. Erst dann können Tier und Herrchen auf das Gelände der Hunderennbahn an der Celsiusstraße.
Rund 270 Menschen aus allen Teilen Deutschlands haben sich mit ihren Hunden, athletischen Podencos, kleinen Roteros oder Galgo-Jagdhunden, auf den Weg gemacht, um Erfahrungen auszutauschen - viele von ihnen kamen im Spanienurlaub auf den Hund.
Wenn die Urlauber erst einmal einen Hund haben, beginnt häufig die Misere. "Den Hund einfach aus Spanien mitzunehmen, ist falsch verstandene Tierliebe", meint Reinhard Baumgart. Er ist der Veranstalter des Podenco-Treffens und kennt sich gut mit den eigenwilligen Vierbeinern aus.
Viele frischgebackene Podencobesitzer würden erst nach einiger Zeit merken, was für einen Hund sie da haben, denn Podencos haben so ihre Eigenarten. Oft landen die Hunde, die häufig ein Leben auf der Straße hinter sich haben, dann in deutschen Tierheimen.
Mancher Besitzer ist mit den aktiven Tieren schlicht überfordert. "Podencos brauchen eigentlich keinen Menschen", erklärt Baumgart. Sie verhalten sich eher wie Katzen und haben ihren eigenen Willen. "Man muss die Hunde erst überzeugen, dass es schön ist, zu gehorchen."
Seit einigen Jahren gibt es ehrenamtliche Organisationen, die die Vermittlung der Hunde von Spanien nach Deutschland übernehmen. "Man zahlt dort für den Hund eine Schutzgebühr von 200 bis 250 Euro für Transport, Impfung und Futter", sagt Reinhard Baumgart. Über solch eine Organisation kam auch er vor rund neun Jahren zu seinem ersten spanischen Hund. Mittlerweile halten er und seine Frau fünf.