Karneval in Ratingen Prinzenpaar freut sich auf die große Party

Ratingen · Bernd Ruschmeyer und Hana Deipenwisch werden die Lebenshilfe der Kreisvereinigung Mettmann als Prinzenpaar vertreten. Damit begründet die Lebenshilfe eine Karnevalstradition.

Das Prinzenpaar wird begleitet von Petra Czekalla vom Karnevalsausschuss.

Foto: Achim Blazy (abz)

Es sind nur noch wenige Tage, die Bernd Ruschmeyer und Hana Deipenwisch von der offiziellen Inthronisierung zum dritten Lebenshilfe Prinzenpaar in Ratingen trennen. 2019 hatte die Lebenshilfe Kreisvereinigung Mettmann zum ersten Mal ein eigenes Prinzenpaar vorgestellt. Lars I. und Regina I. schunkelten sich in der Session 2020 so nachhaltig in die Herzen der Menschen, dass der Karnevalsauschuss gerne die Lebenshilfe weiter unterstützen wollte.

Doch dann kam erst einmal Corona und es war für zwei Jahre Schluss mit dem lustigen Feiern. Erst 2023 wurde mit Matthias I. und Steffi I. ein neues Prinzenpaar ausgerufen. Die beiden hatten sich bereits 2020 als neues Prinzenpaar beworben, mussten aber Pandemiebedingt in Wartestellung verharren. Bei einer fulminanten Inthronisierung am 6. Februar 2024 im Pfarrsaal von St. Peter und Paul wurden die beiden in Gegenwart des seinerzeit amtierenden Ratinger Prinzenpaares durch einen Elferrat aus Ex-Prinzen in Amt und Würden gesetzt.

Peter Krümmel, der auch in diesem Jahr wieder die Moderation übernehmen wird, freut sich jetzt schon auf den 23. Februar, wenn im Pfarrsaal gefeiert wird. Caroline Hutschenreuter, die für die Lebenshilfe Mettmann die Organisation des Ganzen leitet, freut sich, dass nun mit dem dritten Prinzenpaar offiziell auch für das Ratinger Brauchtum eine Tradition begründet ist. „Für die Mitglieder der Lebenshilfe ist es neben dem Spaß den es macht, auch ein weiterer Schritt in Richtung auf das Ziel, das wir uns gesteckt haben, eine vollständige Integration unserer Mitglieder in alle Lebensbereiche der Gesellschaft zu erreichen“.

Bernd Ruschmeyer (61), ist mittlerweile Rentner und hat Zeit sein Amt in vollen Zügen zu genießen. Er kommt aus Wülfrath und hat bisher in der Werkstatt für Behinderte im Kreis Mettmann gearbeitet. „Ich arbeite da zwar nicht mehr, bin aber trotzdem häufig da, weil ich so viele Leute dort kenne, die ich gerne sehe“, sagt Bernd Ruschmeyer. Hana Deipenwisch, seine Prinzessin der Session, arbeitet ebenfalls in einer der Werkstätten und ist dort in der Küche tätig. Ihre liebste Aufgabe ist die Essensausgabe, aber auch Brötchen schmieren gehört zu ihrem Aufgabenbereich. Fragt man sie ob es ihr Spaß macht, sagt sie: „Ob Spaß oder nicht, es muss ja gemacht werden. Also mach ich es“.

Ganz anders das Prinzessinendasein, „Das macht mir Spaß, ich hab oft Karneval bei Besuchen meiner Großmutter miterlebt, jetzt mach ich selber mit“, sagt Hana Deipenwisch. „Zu meinen Hobbys zählen das Singen von Karnevalsliedern und natürlich auch Weihnachtsliedern. Das Lied Prinzessin von den Höhnern singe ich jetzt besonders gerne“. Bernd I. hat sich zu Karneval auch schon häufig verkleidet, als Clown, Cowboy, Sträfling oder auch schon als Indianer. „Aber diesmal bin ich nicht verkleidet, Prinz bin ich ja wirklich. Wenn es kalt wird, zieh ich eventuell noch ein Kostüm drunter an“, sagt er.

Das Programm, das die beiden zu bewältigen haben, ist auch recht stramm, so reihen sich neben Frühstücksempfang im Café Ziegel-Ei in Velbert, einem Besuch im Monheim und einem Empfang beim Velberter Prinzenpaar Tim I. und Patrick I. noch weitere zahlreiche Termine mit viel Frohsinn und Narretei. Am Rosenmontag fahren die beiden dann auf der Lokomotive des RaKiKa mit durch die Ratinger Innenstadt und freuen sich besonders darauf, ganz viel Kamelle und Konfetti werfen zu dürfen.

„Auf der Lok hat der Karnevalsauschuss dafür gesorgt, dass es den Beiden an nichts fehlt. Kamelle zum Werfen und warme Getränke werden uns nicht frieren lassen“, sagt Petra Czekalla, Ex-Prinzessin von 2011 und im Beirat des Karnevalsausschusses unter anderem für die Koordination mit der Lebenshilfe zuständig. Ex-Prinzessinnen werden sich auch bei der Karnevalsfeier im Pfarrsaal um die Gäste kümmern. Insgesamt mindestens sieben Ex-Prinzessinnen und elf Ex-Prinzen werden an diesem Tag ehrenamtlich tätig sein.