Ratingen: Eltern in West bangen um Kindergarten St. Josef
In der Einrichtung St. Josef gibt es nur noch zwei statt drei Gruppen. Dabei steigt der Bedarf an Betreuungsplätzen.
Ratingen. Die Sorge der Eltern in Volkardey wächst. Der Grund: Sie stellen sich die Frage, was aus der Kindertagesstätte St. Josef in Zukunft werden wird. Bislang hatte die Einrichtung drei Gruppen. Doch eine Gruppe wurde aufgelöst.
"Denn damals sah es noch so aus, dass der Bedarf an Kindergärtenplätzen sinken wird, weil die Bevölkerung in West schrumpfen wird", sagt Ralph Baumgarten, Gemeindereferent der Kirchengemeinde Heilig Geist, die Träger der Kita ist.
Zur Erinnerung: Im Rahmen des Programm "Zukunft heute" hatte das Erzbistum Köln viele konfessionelle Kindergärten zur Disposition gestellt, darunter auch die Einrichtung in Ratingen West. Die Stadt ist eingesprungen und hatte sich bereit erklärt, die Betriebskosten des Kindergartens mit zwei Gruppen zu übernehmen - aber erst einmal nur bis zum Jahr 2011.
Bis dahin laufen die Verträge zwischen der Kommune und dem Träger der Kindertagesstätte, der Kirchengemeinde Heilig Geist. Was danach passiert, ob die Einrichtung geschlossen wird oder ob sie weiter besteht, ist unklar.
Doch die Angst ist groß bei den Eltern. Das weiß auch CDU-Ratsherr Sebastian Wladarz. Er singt im Kirchenchor der Gemeinde Heilig Geist und wird bei Proben häufiger von Eltern angesprochen. "Sie alle befürchten, dass der Kindergarten nicht mehr weiter existieren wird", erzählt er.
Nun sei die Situation in Eckamp aber so, dass viele Anmeldungen an der Kita erfolgen und durchaus eine dritte Gruppe sinnvoll sei. "Vielen Eltern musste aber im vergangenen Kindergartenjahr abgesagt werden. Sie mussten ihre Kinder bei anderen Kitas anmelden."
Das bestätigt auch Baumgarten, der davon ausgeht, dass in Zukunft der Bedarf wieder steigen wird. "Jetzt stimmen die Voraussagen zur Bevölkerungsentwicklung nicht mehr. In Volkardey soll ein neues Wohngebiet entstehen. Dann werden auch mehr junge Familien hierhin ziehen."
Doch dieser Fakt alleine wird nicht reichen, damit die Zukunft der Kindertagesstätte auch nach 2011 gesichert ist. Denn ob die Einrichtung weiter bestehen bleiben kann, sei abhängig von den Anmeldezahlen, erklärt CDU-Ratsherr Wladarz.
"Doch genau hier beißt sich die Katze in den Schwanz. Wenn jetzt schon immer weniger Eltern sich in der Kita anmelden, weil sie Angst haben, dass die Kita bald schließt, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das auch tatsächlich passiert", bemerkt der CDU-Ratsherr.
Noch wahrscheinlicher wird die Schließung, wenn in dem neuen Wohngebiet dann auch noch ein weiterer Kindergarten entsteht. Denn dieses Gerücht kursiert derzeit im Stadtteil. Dazu erklärt Waldarz: "Bevor man in Neuüberlegungen einsteigt, müsse man zuerst über die Ertüchtigung und den Ausbau vorhandener Infrastruktur nachdenken."
Doch eine Nachricht aus dem Ratinger Rathaus kann die Ängste der Eltern in West ein wenig beruhigen. Denn die Pläne für ein neues Wohngebiet am Felderhof liegen auf Eis. "Der Eigentümer hat sich zurückgezogen", erklärt Stadtsprecherin Ulrike Elschenbroich.